© BE Ortsgeschichte & Kurt Hartenbach
Früher: Bereits im Jahre 1465 wird von einer Ruinosa-Kapelle
in Gottenheim berichtet.
Bei der ersten urkundlichen Erwähnung der Kirche von Umkirch, am 14. April 1139, wurde die Filiale Gottenheim mit der Kapelle und Kirche zusammen mit anderen umliegenden Kirchen erwähnt.
Am 20. Dezember 1465 wurde in den Investiturprotokollen die Gottenheimer Filiale jedoch als baulich ruinös bezeichnet. 1493 bekam Gottenheim die Ausnahmegenehmigung zum Anlegen eines Gottesackers
(Friedhof) um die Kirche herum.
Am 17. Juni 1633 zerstörten die Schweden diese Kirche. Es dauerte 100 Jahre bis die Gottenheimer wieder ein würdiges Gotteshaus erhielten. Mit der Wiederherstellung der ruinierten Kapelle wird auch der ehemalige Turm errichtet worden sein. Der spätgotische Chorturm enthielt ein Kreuzgewölbe mit spitzbogigem Wandbogen, dessen Rippen auf mit Schildchen versehenen Trägern saßen.
Schon im 16. Jahrhundert bezog die Kirche den Zehnten
für den Unterhalt, die Belange des Kirchenbaus, für den Unterhalt des Pfarrers und des Eigenkirchenwesens, was auch wegen Zweckentfremdung oft zu Unstimmigkeiten,
Streit und Prozessen führte. Auch in Gottenheim wurde der Streit oft handgreiflich ausgetragen, wobei sogar der Friedhof von diesen Vorkommnissen nicht verschont blieb und dadurch entweiht wurde. Pfarrer Herrgott bekam
vom Konstanzer Generalvikar den Auftrag die Wiederweihe vorzunehmen. Weitere ungenannte Streitigkeiten und Vorkommnisse führten zu unbeliebten Visitationen und Vorgängen. Man schlug vor, die in Umkirch für
Gottenheim bestehenden Pfarrrechte nach Gottenheim zu übertragen, was aber der Bischof in Basel nicht erlaubt hat.
Mit Schreiben vom 12. September 1816 hat das Großherzogliche Ministerium des Innern beschlossen, dass der Filialverband des Orts Gottenheim mit Umkirch aufgehoben sei. Das bisherige Vikariat wurde selbständige Pfarrei.
1893 wurden bei der Restaurierung wertvolle historische Wandmalereien entdeckt, u.a. die Gestalt Jesu Christi und die 12 Apostel, ferner die Heiligen Stephanus, Andreas, Thomas und Bartholomäus.
Am 24. Februar 1945 wurde all das durch einen Bombenvolltreffer zerstört. Ab 1954 wurde der Kirchturm wieder neu und höher aufgebaut. In den Jahren 1972–1974 wurde das Kirchenschiff innen vollständig renoviert (u.a. die Kanzel entfernt) und Anfang der 1980er Jahre schließlich auch der Altarraum umgestaltet.
Die Orgel wurde ursprünglich 1858 von Orgelbauer Eduard Stattmüller, Hugstetten, für Umkirch gebaut und 1980 für Gottenheim erworben und umgebaut. Die mechanische Windladeorgel hat zwei Manuale, 21 Register und ca. 1.600 Pfeifen.
Vier Glocken hängen im Glockengestühl: die große Dreifaltigkeit
(gegossen 1989 bei Karl Metz Karlsruhe, 1324 kg, 1,26 m Durchmesser, Ton "es"), die mittleren
(gegossen 1726 von den Brüdern Rossier direkt vor der Kirche, 780 kg, 1,12 m, Ton "ges" und 450 kg, 88 cm, Ton "b") und die kleine Petrus und Paulus
(1989, 240 kg, 74 cm, Ton "des").
Die zwei mittleren haben den 2. Weltkrieg durch glückliche Umstände überlebt: Wegtransport nach Hamburg, dann aber doch kein Einschmelzen wegen unklarer Legierung!
Heute: Kathol. Kirche, Kirchenführung. Außen Ehrendenkmal für alle Kriegsopfer.
Wir gehen den steilen Kirchberg zur Rathausstraße hinab und folgen nach 100 m rechts der Mühlenstraße zur Waltershofer Straße. Rechts im Hintergrund das Sägewerk und am Bach die ehemalige Mühle.
Wir gehen aber links die Waltershofer Straße vor bis zum Dorfbach
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