Historische Tour Gottenheim

© BE Ortsgeschichte & Kurt Hartenbach

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Q: Ehemaliges Altes Schulhaus

Früher: Das erste Gottenheimer Schulhaus wurde 1788 in der Kirchstraße 1 erbaut.

Altes Schulhaus 1900
Altes Schulhaus um 1900

1788 wurde das erste Schulhaus von der Gemeinde gebaut; denn in diesem Jahre weigerte sich der Pfarrpatron, der Bischof von Basel, den Handwerkern in Gottenheim die Löhne zu zahlen, obwohl er nach dem Gesetz von 1774 dazu verpflichtet war, weil er keinerlei Einkünfte aus der Filiale bezog. Es handelte sich um das Gebäude in der Kirchstraße 1, das ältere Gottenheimer heute noch alte Schule nennen.

Es wurde aber nicht sehr stabil errichtet, denn 1812 erteilte das Ministerium die Genehmigung zum Bau eines neuen Schulhauses. Nach langen Beratungen entschieden sich die Gemeindevertreter jedoch für einen Um- und Erweiterungsbau. Das Abbruchholz des zum Teil abgerissenen Gebäudes brachte der Gemeindekasse noch 43 Gulden. 1813 forderte Martin Wenzinger aus Mördingen für seine Lieferung von Kalk und Backsteinen 11 Gulden. Die Arbeiten schritten langsam voran, erst um 1817 waren sie abgeschlossen. Die Kosten betrugen etwa 2200 Gulden. Der Unterricht wurde während der Umbauzeit im gegenüberliegenden Gasthaus Sternen abgehalten. Der Wirt Johann Mayer erhielt jährlich 29 Gulden für einen Raum als Schulstube und weil er dem Lehrer Wohnung gab. 1835 musste das Gebäude von der Gemeinde erneut renoviert werden.

Die Badische Schulstatistik (Auskunftsbuch über die Schul- und Ortsverhältnisse sämtlicher Schulorte des Großherzogtums Baden) bezeichnet das Schulhaus als gut: Dienstwohnung: fünf ziemlich kleine Zimmer im 1. und 2. Stock, Schweine- und Hühnerstall. Scheuer, Waschküche, Backofen, Pumpbrunnen beim Haus, Wasserleitung in Aussicht. Ein Unterlehrerzimmer befindet sich im Rathaus. Dies entsprach keinesfalls der Realität, war doch das Schulhaus mitten im Umbau und die Dienstwohnung im Gasthaus Sternen.

Alte Schule 2016
Renoviertes 'Altes Schulhaus' 2016

Als die Räumlichkeiten durch Zunahme der Schüler und Lehrer nicht mehr ausreichten, entschloss sich die Gemeinde zum Neubau einer Schule im damaligen Gässle.

1912 nach der Eröffnung der neu erbauten Schule wurde das alte Schulgebäude aufgegeben und zum Verkauf angeboten. 1922 wurde es an die Familie Pfeil/Hagios verkauft, die es zu Wohnungen umgebaut hat.

Heute: Renoviertes großes Mehrfamilienwohnhaus in Privatbesitz.


Wir folgen der Kirchstraße zum Wahrzeichen von Gottenheim mit herrlichen Blick über das Dorf...

Tipp für Wanderer: Ab der Kirche kann man die Kirchstraße weiter hoch, am Friedhof vorbei, die bekannte Rebisli-Tour laufen - ein vier km langer Rundwanderweg durch den Gottenheimer Alten Rebberg und zur Kirche zurück, zur historischen Tour.

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