D'Rebhisli
Romantisch stehn si dert obe im Rebberg,
s'het jedes ne anderi G'schalt.
S'eind oder s'ander isch klei wi ne Zwerg,
ne Teil isch noch neu, doch die meischte sin alt.
Was wird sich dert inne wohl a-gsammlet ha,
ne rostige Rebspritzi, us friähere Zitte?
Fir's Regewasser ne tiäfe Troog, wird fast iberall stoh.
Wänns Wasser zum Spritze fehlt, kannsch gli widder heim goh.
Schtiähl un ne kleine Tisch, villicht au noch ne Fläschli Wii.
Ne alte Kittel, manchmol wird's frisch, do muäßsch g'rüschtet sii.
Manch älteri Winzer wäre sich mänkmol b'sinne
wiä sie als gschmust hän, in dene kleine Hittli inne.
Urig griäße si in d'Gegend ni,
umrahmt vu Ruete und Ranke,
au Rosehecke stehn do un dert debi,
viel Rebstöck, wu Sunnekraft tanke.
Alti, knorrige, kasch überall sehne,
sie produziere auch noch fescht mit,
doch meischtens sind's Jungi wu am Drohtrahme lehne,
aber alli hen's Bestrebe, dass es e guets Tröpfli git.
D'Rebhisli, d'Rebe un au d'Landschaft sin eifach ne Augeweid,
des git no de Winzerlit Kraft, Schwung und Freid.
Quelle: Martha Schmidle, Mundart-Dichterin, 1925‐2019
👉Dazu passendes Mundartgedicht von Arno Müller, Heimatdichter Ihringen: s'Gschait (Dank an Karlheinz Brüning)