© BE Ortsgeschichte & Kurt Hartenbach
Früher: Bahnhof der Strecke von Freiburg über Breisach/Rhein nach Colmar im Elsass.
Am 11. Februar 1868 erließ die Badische Regierung das Gesetz zum Bau einer
Eisenbahn zwischen Freiburg und Breisach
und erteilte bereits am 21. April 1868 die Konzession.
Eine Motivation für den Bahnbau war der Transport von Holz aus dem Schwarzwald an den Rhein und von Kohle aus dem Saargebiet nach Freiburg. Zur Finanzierung des Bahnbaus nahmen Freiburg und Breisach ein Darlehen über 1,2 Mio. Goldmark zu 4,5 % beim Basler Bankierverein auf.
1869 änderte man die Trassenführung zugunsten einer kürzeren, kostengünstigeren Strecke von Hugstetten über Gottenheim (statt Bötzingen / Oberschaffhausen) nach Wasenweiler.
Am 7. Juni 1870 erfolgte der erste Spatenstich. Wegen personeller und materieller Engpässe durch den Deutsch-Französischen Krieg wurde die Strecke erst am 14. September 1871 eröffnet. Den Betrieb der staatlich betriebenen Privatbahn übernahm die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn.
1884 wurde die ergänzende Kaiserstuhlbahn Gottenheim – Riegel – Endingen eröffnet.
1875 bis 1877 wurde bei Breisach eine Eisenbahnbrücke über den Rhein gebaut und eine direkte Zugverbindung Freiburg–Colmar aufgenommen (Fahrzeit 70 min).
Leider wurde diese im 2. Weltkrieg durch die Bombardierung der Eisenbahnbrücke bei Breisach zerstört. Der Verein Trans-Rhin-Rail Colmar-Freiburg setzt sich für die Wiederaufnahme dieser Verbindung ein.
Der Bahnhof Gottenheim hatte folgende Aufgaben zu bewältigen: Fahrkartenausgabe und -kontrolle, Paketannahme und -ausgabe, Stückgutannahme und -ausgabe in der Güterhalle, Betreuung der Gleis- und Signalanlagen von Freiburg bis Breisach.
Die Strecke zwischen Freiburg und Breisach war als eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnnebenstrecke klassifiziert, in den 1970er Jahren wurde aus wirtschaftlichen Gründen noch über die Stillegung der Strecke diskutiert!
1997 übernahm die Breisgau-S-Bahn GmbH den Betrieb der Breisacher Strecke von der Deutschen Bahn und setzte moderne dieselbetriebene Regio-Shuttles ein.
2007 erwarb die Gemeinde das Gebäude des Bahnhofs von der Deutschen Bahn, um es dann an einen privaten Investor weiterzuverkaufen.
Bis zum Ende 2018 war darin noch eines der letzten mechanischen Stellwerke in Betrieb.
2019 schließlich wurde die Breisgau-S-Bahn mit Bundes- und Landesmitteln elektrifiziert: Ausbau der Bahnsteige, Barrierefreiheit, Modernisierung der Bahnübergänge, Schaffung von Begegnungsstrecken, moderne Leittechnik und umweltfreundliche Elektrotriebwägen.
Heute: Knotenunkt der Breisgau-S-Bahn und bis 2022 Gerome's Canadian Restaurant
70 Meter weiter in der Bahnhofstraße links das Feuerwehrhaus, angebaut an ein älteres Gebäude...
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