Die Vorfahren von Richard Hunn
đQuelle: Geschichtsforschung Richard Hunn
Herkunft des Nachnamens Hunn
Vermutlich ein Germanenstamm hessischer Herkunft. Die Hessen waren ein altes LandgrafenÂgeschlecht.

Angesiedelt bei uns nach dem dreiĂigjĂ€hrigen Krieg 1618-1648. Gottenheim wurde am 17. Juni 1632 von den Schweden niedergebrannt. Erneut zerstört wurde er in den Jahren 1676 und 1705. 1805 kam Gottenheim zum GroĂherzogtum Baden. Der Name ist ein angenommener Rufname nach dem Henry Hunn. Er ist erwĂ€hnt 1185 als Schöffe zu Cöln, auch das Familienwappen dessen wurde ĂŒbernommen. Das Wappen wird beschrieben als das einer Ritterschaft und Adelsfamilie aus Hessen.
Hinweis: Im Jahre 1270 ist ein Rudi Hunn bei Basel erwÀhnt Es besteht die Annahme, dass er ein Mann der Kirche war. Ein weiterer Hunne (Hunnius): Dr. Aegidius Hunne. Professor der Theologie, geb. 1550, verst. 1608 in Wittenberg. Das Hunnius deutet auf eine lateinische Aussage hin, das Wappen desselben ist auch ein anderes.
Die GermanenstĂ€mme, ein Volk ohne Nationalgedanken, lebten in Einzelhöfen (Weilern) und betrieben Ackerbau, Viehzucht und Jagd. Sie lebten in Sippen. Zu Beginn der Völkerwanderung, 375 n. Chr., wurden durch sie und den Alemannen die Rhein- und Donaugebiete besiedelt (Westgermanen). Die Nordgermanen von DĂ€nemark und Schweden drĂ€ngten nach SĂŒden. Die Ostgermanen zog es in die Ukraine bis zum Schwarzen Meer. Religion: Verehrung göttlicher MĂ€chte in Quellen, HĂ€usern und Felsen. Keine Götterbilder, keine Priester.
Der Name Hunn hat mit Attilas Hunnen
um 375 n. Chr. keinen Zusammenhang.

Die Versuche den Hunnenstamm von Gottenheim vollstĂ€ndig zu ergrĂŒnden, scheiterten an der groĂen Anzahl der Familien (heute sehr rĂŒcklĂ€ufig), die nur ĂŒber die Niederschriften in den KirchenbĂŒchern in mĂŒhevoller Arbeit zu bewĂ€ltigen wĂ€re. Es zeigte sich aber eindeutig, dass Gottenheim der Haupt- und Stammsitz des Familienname Hunn ist.
Sehr viele sind alleine oder mit ihren ganzen Familien nach Amerika ausgewandert. Manche lieĂen sich auch in den Industriegebieten von Mannheim bis NordrheinâWestfalen nieder. Ein kleinerer Teil lebt im Norden. wo sie bei der Schifffahrt ihr Leben fristeten oder auch aus Angst vor der Ăberfahrt nach Amerika an Land blieben. Durch die Wirren der Kriege des letzten Jahrhunderts haben sich einige auch in anderen Gegenden niedergelassen. Viele Hunn's in unserer Raumschaft hatten ihren Stammsitz in Gottenheim nachweislich durch Ausheirat:
- Johann Konrad Hunn, geb. ca. 1700, verheiratete sich 1724 nach Buchheim mit Frau Winterhalter. Die Hunn's der Gemeinde March-Buchheim sind alle erfasst durch den frĂŒheren Ratsschreiber der Gemeinde March, Helmut Hunn.
- Josef Hunn, geb. 1738 und von Berufs MĂŒller, verheiratete sich am 24. Nov. 1755 mit der MĂŒllerswitwe Maria Ursula HĂ€ttich nach Wagenstadt / Herbolzheim. AbstammungsĂŒbersicht Wagenstadt-Herbolzheim und Trauungsurkunde
Tipp: Zur VergröĂerung Miniaturbild anklicken...
Alle Daten: Archiv Richard Hunn
Richard Hunns Vorfahren
Ansporn war die Erstellung eines Stammbaumes nach den Niederschriften der Gottenheimer KirchenbĂŒchern, erstellt von Hubert Heitzler aus Umkirch anno 2010. Ich werde versuchen Ăberliefertes unserer Familie wiederzugeben und vorhandene Dokumentationen aufzuarbeiten. In unserem Elternhaus wurde öfters ĂŒber erzĂ€hlte Vorkommnisse und Begebenheiten aus frĂŒheren Jahren, auch bei den Vorfahren, gesprochen.
Meine GroĂeltern
Unser GroĂvater Richard Hunn (Paul Hunns Sohn) heiratete am 01.03.1897 Ottilia Keller:
GroĂvater Richard war mit Leib und Seele Landwirt und eher ein konservativer Mensch, er war 5 Jahre alt als seine Mutter nach der Geburt des siebten Kindes mit 39 Jahren verstarb. Sein Vater Paul heiratete nochmals,
am 14.02.1876 eine Maria-Anna Schneider, Paul verstarb am 07.09.1888, GroĂvater Richard war damals gerade 18 Jahre alt. An seine Stiefmutter hatte er nicht nur positive Erinnerungen, er schlug sich mit Arbeitswillen durch und baute 1909 in
der Bötzinger Str. ein neues Anwesen. (Einzug 1910). Nach Aussage meines Vaters Josef durften die Kinder bei Anwesenheit fremder Personen ihre Eltern nur mit 'Ihr' nie mit 'Du' ansprechen. Die Kinder mussten in der Landwirtschaft
mitarbeiten und mithelfen fĂŒr das Futter der Tiere zu sorgen. GroĂvater war auch mit seinen Schwiegereltern nicht im besten VerhĂ€ltnis (aufgrund Erbteilung). Bei einer Mission in der Kirche war Pfarrer Keller bestrebt in
entzweiten Familien Frieden einkehren zu lassen, so kam er auch zum GroĂvater um mit der heiligen Schrift den Frieden wieder herzustellen. GroĂvater belehrte den Pfarrer aber mit einem Zitat aus der heiligen Schrift Du sollst erst den zugefĂŒgten
Schaden wieder gut machen
, worauf der Pfarrer mit der Beschimpfung Sozialdemokrat, Sozialdemokrat!
, das Haus verlieĂ.
GroĂmutter Ottilia war sehr religiös geprĂ€gt was sich auf die Kinder ĂŒbertrug, da sie aus einer sehr frommen Familie stammte. Sie lebte sparsam und bescheiden und war auch zum Teilen mit anderen bereit.
Es wurde neben den eigenen fĂŒnf Kindern noch ein Waisenpaar aus dem Dorf aufgenommen: Franz und
Maria Hartenbach (?), deren Eltern verstorben waren. Sie war eine gute Hausfrau und Mutter der Familie, sie prÀgte mit ihrem tiefen Glauben die
ganze Familie. Sie nĂ€hte alle Kleider der Kinder, sie hatte schon sehr frĂŒh eine NĂ€hmaschine mit Handantrieb, diese stand lange bei uns auf dem Speicher und wurde schlieĂlich entsorgt. In der katholischen Kirche gab es einen weltlichen
Orden auf der Grundlage des Lebens der Franziskaner, dem auch Oma Ottilie angehörte. Vorbild war die heilige Elisabeth von ThĂŒringen. Die Mitglieder waren Frauen und MĂ€nner, ledig oder verheiratet, die ein frommes Leben wollten, auĂerhalb
der Klostermauer, daher der Name Dritter Orden
hier erfĂŒllte sich ihr Lebensinhalt. Bedingungen des Ordens waren tĂ€gliche Gebete und deren gutes tun. Frauen trugen im Gebet und innerer Einkehr einen GĂŒrtel aus einem Wollstoff
am Körper mit BÀndern an deren Ende religiöse Bildvorstellungen waren wie Kreuzweg und dergleichen. Ein solches Kleinod war bei uns auf dem Speicher welches ich bei dem Umbau in den 1960er-Jahren in Unwissenheit entsorgt habe,
heute wĂ€re dies ein interessantes Relikt. Ottilia hatte auch einige GebetbĂŒcher von Pfarrer Keller unter anderem mit Ablassempfehlungen. Beim andĂ€chtigen Lesen der Gebete konnten SĂŒndenablĂ€sse fĂŒr eine jeweils angegebene Zeit
erhofft
werden, um so die Gluten des Fegefeuers
zu lindern...
Ăber die groĂmĂŒtterliche Familie Keller ist nicht allzu viel bekannt:
Vater
Sigmund Keller * 27.10.1830 â 05.04.1908 war nach ErzĂ€hlungen Ă€lterer Leute ein sehr auf sein
Vermögen besonnener Mensch, was seine Kinder bei der ErbĂŒbergabe positiv zu spĂŒren bekamen. Er war auch bei Vormundschaftsverhandlungen als örtlicher Waisenrichter tĂ€tig. Am 26. Oktober 1857 verheiratet mit Magdalena
geb. Wiloth * 19.07.1853 â 01.11.1893 mit 47 Jahren nach 10 Geburten. Sie war die Tochter von Wiloth Konrad * 28.02.1793, â 61 Jahre alt, und Meyer Monika * 28.03.1793 â 67 Jahre alt.

Die Nachkommen unserer GroĂeltern:
- Ottilie Hunn * 28.05.1900 â 27.11.1980; ledig
- Josef Hunn * 06.08.1901 â 07.06.1958; 2 Nachkommen
- Katharina Schwenninger * 07.07.1904 - â 17.08.1942; 2 Nachkommen
- Paul Hunn * 27.07.1907 â 26.03.1980; 4 Nachkommen
- Peter Hunn * 05.01.1909 â 05.08.1984; 2 Nachkommen
Kinder von Richard Hunn und dessen Ehefrau Ottilia, geb. Keller
Ottilie Hunn, geb. am 28. Mai 1900, ging nach dem 1. Weltkrieg in den Haushalt einer damals noblen Familie
in Freiburg, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. In dieser Familie war sie bis zu deren Auflösung
aus AltersgrĂŒnden Anfang der fĂŒnfziger Jahre beschĂ€ftigt. Sie galt als fester, zuverlĂ€ssiger Bestandteil dieser Familie. Nach Beendigung des Krieges (Mai 1945) wurde das Anwesen der Familie MĂŒhe von den Franzosen
teilbeschlagnahmt. Dort wurde die Hauptdienststelle des französischen Roten Kreuzes untergebracht. Diese musste Ottilies Haushalt mitversorgen. Die militÀrischen Dienstherren, ein Colonel und ein Capitaine waren sehr nette Leute,
was uns sehr zugute kam in Form von damals nicht erwerbbaren Sachen wie Seife, Kaffee, Schokolade und zum Teil auch Kleidung. Ottilie arbeitete bis zu ihrer Rente noch an verschiedenen Stellen. Die Zeit des Ruhestandes verbrachte sie
als hilfsbereite Tante in unserer Familie bis zu ihrem Tode am 25.11.1980. Sie war ein fröhliches, aber auch sehr religiöses Wesen.
Josef Hunn, geb. am 6. August 1901, verheiratete sich 1932 mit
Helena Schwenninger. Sie sollten das Anwesen Schwenninger in der HauptstraĂe (Haus Nr. 188) weiter fĂŒhren.
Da jedoch der noch zu Hause (Anwesen Hunn) arbeitende Bruder Paul Hunn in das Anwesen Erika Selinger einheiratete, ĂŒbernahmen Josef und Helena das Anwesen Hunn
und betrieben die Landwirtschaft. Mein Vater (Josef) war ein
ruhiger, in der Gemeinde beliebter MitbĂŒrger, der Freude am Vereinsleben und der Geselligkeit hatte. Seine innere Einstellung, Naturverbundenheit und von Hilfsbereitschaft und Gottesfurcht geprĂ€gt, hielten ihn von der damaligen
Partei
fern. Mit Ausbruch des Krieges 1939 wurde er wie auch noch andere Landwirte zum Reichsarbeitsdienst zum Ausbau des Westwalls einberufen. Im Jahre 1943 wurde er noch zur Wehrmacht eingezogen. Er war der Ălteste im Dorf,
der einzogen wurde. In der Artillerie-Kaserne in Rastatt musste er Pferde ausbilden (einfahren), was ab Herbst 1944 bei Tage kaum mehr möglich war durch das starke Aufkommen feindlicher Jagdflugzeuge. Bedingt durch die nÀher
rĂŒckende Front wurde nachts nur noch Nachschub
gefahren, um die Front aufzuhalten. Den RĂŒckzug erlebte er ĂŒber den Schwarzwald bis zum Hochrhein. In Epfenhofen spannte er seine Pferde aus und ging zu FuĂ in Richtung Heimat.
Am Abend des 09. Mai 1945 kam er verkleidet als SchwarzwÀlder Bauer mit schwarzem Schlapphut in der Heimat bei seiner Familie an. Durch die Strapazen dieses monatelangen Nachtlebens
waren seine Bronchien schwer angeschlagen,
was zu einem Dauerleiden fĂŒhrte und seine Lebenserwartung stark beeintrĂ€chtigte. Unser Vater verstarb im Juni 1958 im Alter von 57 Jahren an dieser Krankheit. Der Dank des Vaterlandes war ihm ab ca. 1950 gewiss. Nach mehreren
Untersuchungen wurde sein Leiden teilanerkannt und er bekam eine monatliche Rente von 7,35 DM, was nach seinem Tode entfiel (keine Witwenrente).
- Linie Streicher Gottenheim
- Linie Keller aus Waltershofen
- Linie Schwenninger aus Waltershofen
- Linie Hunn in Herbolzheim
Tipp: Zur VergröĂerung Miniaturbild anklicken...
Alle Bilder: Archiv Richard Hunn
Histor. Dokumente Richard Hunn
- 1870 Pfandurkunde Hauskauf
- 1908 Leo Keller Auswanderung USA
- 19xx Fam. Hunn-Geiger in Colmar
- 1884 u. 1889 Erbteilung Fam.Hunn
- 1889 Teilungsurkunden Paul Hunn
- 1889 Teilungsurkunde Keller
- 1895 GroĂvater Richard Hunn
- 1915 - 1975 Hunn Familienfotos
- 1938 Teilungsurkunde Hunn-Keller
- 1933 Arbeitsvertrag 'Steinsetzer'
- Elisabeth Schwenninger geb.Heitzler
- 1890 Schubnell-Schwenninger
- 1876-19xx German Schwenninger
- 19xx Familie Schwenninger
- 194x Kriegsjahre Fam. Hunn
- 1930-1950 R.Hunns Elternhaus
- 1950 Einkommenserkl. Finanzamt