Ferienbetreuung in Gottenheim

Sept. 2018 Das Dorf am Bach wächst

Immer am Ende der Schulferien besucht Bürgermeister Christian Riesterer die Gottenheimer Ferienbetreuung. Am vorletzten Ferientag, Donnerstag, 6. September, schaute der Bürgermeister im Neudorf am Bach vorbei – gespannt, was es dort Neues gibt. Am Rand des Gewerbegebietes Nägelsee jenseits der Bahnlinie liegt das Neudorf am Bach. Ein Refugium, das besonders in den Sommerferien bewohnt wird. Hier ist das Zentrum der Ferienbetreuung der Gemeinde Gottenheim. Dieses Jahr wurde die Betreuungszeit erstmals auf sechs Wochen ausgedehnt.

Vor drei Jahren hatte das Team der Kernzeitbetreuung um Karen Hunn und Elke Selinger die Idee, auf einem gemeindeeigenen kleinen Grundstück mit einem alten Stromhäuschen, am Ortsrand gelegen, ein eigenes Dorf aufzubauen. Die Kinder in der Ferienbetreuung waren begeistert von dem Projekt und wurden an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt. Auch Bürgermeister Riesterer fand die Idee super und unterstützte das Kernzeitteam gerne. Beim Anlegen des Geländes und bei der Ausstattung half der Bauhof der Gemeinde. Im ersten Jahr wurde von den Kindern aus vielen Vorschlägen der Name für das Dorf ausgewählt und die Regeln für das Dorfleben wurden festgelegt

Bei seinem Besuch im Neudorf am Bach wurde der BM lautstark von den Jungen und Mädchen empfangen. Stolz zeigten die Kinder dem Rathauschef die Neuerungen im Dorf, die in den Sommerferien entstanden sind. Karen Hunn, Elke Selinger und Sabine Osterheld, die bei der Betreuung der Ferienkinder von Silvia Schulz unterstützt werden, berichteten über die Aktivitäten und Aktionen der Ferienbetreuung, die dieses Jahr erstmals für alle sechs Wochen der Sommerferien angeboten wurde. Mehr als 50 Jungen und Mädchen im Alter von vier bis elf Jahren wurden in den Sommerferien immer von zwei Frauen betreut. Pro Woche waren es acht bis 15 Kinder.

Wir haben jetzt eine Bäckerei, freute sich Karen Hunn, die dem Bürgermeister berichtete, damit habe das Betreuungsteam einen Wunsch der Kinder aus dem letzten Jahr umgesetzt. Auch ein Obdachlosenheim wurde von den Kindern hergerichtet. Zudem seien schon die ersten Renovierungen am Rathaus nötig gewesen. Ausflüge zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Zug, kreative Angebote im Neudorf und das tägliche Mittagessen in der Grundschule waren die wichtigsten Komponenten der Ferienbetreuung, so Hunn und Selinger. Zudem standen die Apfelernte, Wanderungen, und ein Showevent auf dem Programm. Immer am Freitag wurde gemeinsam mit den Kindern im Neudorf gekocht. In einer Ferienwoche wurde sogar eine Zeitung herausgegeben, das Neudorfer Wochenblatt. Überhaupt sei dem Team die Dokumentation der Betreuungszeit in den Ferien sehr wichtig. Wir haben immer fotografiert und alle unsere Aktionen beschrieben und dokumentiert, so Karen Hunn.

Eine Herausforderung sei dieses Jahr die große Hitze im August gewesen. Zudem war die Altersmischung in manchen Wochen groß. Aber die Großen haben mit uns zusammen auf die Kleinsten aufgepasst. Auch die erste Trauung und die erste Taufe habe in der Kirche im Neudorf dieses Jahr stattgefunden, erzählt Karen Hunn. Darüber hinaus haben die Gebäude im Neudorf Briefkästen und Hausnummern und das Dorf Straßenschilder bekommen. Auf den Besuch des BM waren die Kinder und ihre Betreuerinnen auch dieses Jahr bestens vorbereitet. Es gab Apfelkuchen und frisch gepressten Apfelsaft vom Apfelbaum im Neudorf – natürlich in der Neudorf-Bäckerei.

Kompliment, so BM Riesterer beeindruckt von den Berichten und den Neuerungen im Neudorf am Bach. Die Einrichtung und jetzt die Ausweitung der Ferienbetreuung auf sechs Wochen sei die absolut richtige Entscheidung gewesen. Das Neudorf am Bach als Anlaufpunkt und festes Element der Ferienbetreuung sei ein super Projekt des Kernzeitteams, das immer mehr mit Leben gefüllt werde. Auch für den großen Wunsch des Betreuerinnenteams – einen Wasseranschluss und eine Toilette für das Neudorf – gibt es Hoffnung. Im Zuge des Ausbaus der Wasserleitung entlang der Bahnlinie wird im kommenden Jahr auch das Neudorf an das Wasser und das Abwasser angeschlossen. Dann müssen wir schauen, das wir im Haushalt einen ausreichenden Betrag für die Ausstattung des Neudorfs mit einem Wasseranschluss und mit einer Toilette einstellen, so der Bürgermeister.

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Text und Bilder: Marianne Ambs


8. Sept. 2016: Abschlussfest der Gottenheimer Sommerferienbetreuung

Diese Idee hatte es in sich: Seit einigen Jahren schon denkt Karen Hunn, die in Gottenheim die Kernzeitbetreuung Rappelkiste in der Grundschule sowie die Ferienbetreuung der Gemeinde leitet, mit ihrem Team darüber nach, als Ferienbetreuungsprojekt ein eigenes Dorf mit den Kindern zu bauen. Dieses Jahr wagten die Frauen sich daran, das Projekt umzusetzen. Erstmals wurde die Idee in der Sitzung des Gewerbevereins Gottenheim Anfang des Jahres öffentlich vorgestellt – verbunden mit der Bitte um Unterstützung durch Gottenheimer Firmen. Die Hilfsbereitschaft von Gottenheimer Unternehmen und Bürgern war groß und Bürgermeister Christian Riesterer machte die Idee zu seiner eigenen.

Das ehemalige Stromhäusle am Dorfbach am Rande des Gewerbegebiets Nägelsee wurde als geeignetes Areal zur Umsetzung der Idee ausgemacht. Das Bauhofteam hatte aber noch einige Vorarbeit zu leisten, bevor es losgehen konnte, und auch die Frauen der Rappelkiste bereiteten sich intensiv auf das Ferienprojekt vor. So wurde das Stromhäusle ausgeräumt und neu eingerichtet. Eine Küche wurde im Gebäude untergebracht. Das Außengelände wurde aufgefüllt, neu eingesät und eingezäunt. Zu Anfang der Sommerferien konnte dann mit der ersten Kindergruppe der Ferienbetreuung das Projekt Wir bauen uns ein Dorf starten. Das Ergebnis wurde am 8. September bei einem Abschlussfest in Neudorf am Bach dem Bürgermeister und den Eltern vorgestellt. Eingeladen waren auch die fleißigen Bauhofmitarbeiter, die vor und während der Ferienbetreuung in den Sommerferien immer wieder unterstützend zur Stelle waren, Schulleiterin Judith Rempe und weitere Gäste.

Ferienbetreuung

Die Begeisterung bei Bürgermeister Christian Riesterer, der mit einem Korb Äpfel und Limonade zur Bewirtung auf dem Fest beitrug, war groß und wurde von den Eltern und den weiteren Gästen geteilt. Neudorf am Bach hat sich prächtig entwickelt, lobte der Bürgermeister in einer kleinen Ansprache beim Abschlussfest. Erstaunt stellte er fest, dass es in Neudorf auch ein Rathaus und sogar ein Gemeindehaus gibt: Da seid ihr weiter als wir in Gottenheim, und das in so kurzer Zeit, freute sich der BM, der dem engagierten Team um Karen Hunn für den Einsatz dankte. Der Bürgermeister wurde von seinem Amtskollegen Lukas und dessen Stellvertreter Sebastian begrüßt, die derzeit in Neudorf am Bach die Amtsgeschäfte leiten. Karen Hunn berichtete von der Idee und ihrer Umsetzung. Wir haben viel geschafft, aber das Projekt ist noch lange nicht am Ende, betonte sie. In der ersten Ferienwoche wurde der Name für das Dorf aus 40 Vorschlägen ausgewählt. Zur Freude des Betreuungsteams machte ihr Favorit, Neudorf am Bach, das Rennen. Mit einem Vertrag, der von allen unterschrieben werden musste, wurden die Regeln für das Zusammenleben im Dorf aufgestellt und erstmals ein Bürgermeister und sein Stellvertreter gewählt. Nach der Grundsteinlegung folgte der Bau eines Häuschens und eines bunten Tipis, die Einrichtung des schon bestehenden Gartenhäuschens als Rathaus, die Verschönerung des Stromhäuschens und das Anlegen eines kleinen Kräutergartens. Auch eine Grillstelle wurde eingerichtet sowie ein Komposthaufen für die eigenen Abfälle.

Das schöne Wetter begünstigte die Arbeit und das Spielen in Neudorf am Bach. Einmal in der Woche wurde dort auch gekocht und gegessen. Jede Woche fand ein Ausflug statt – nach Freiburg, Breisach oder Umkirch. In der letzten Woche der Ferienbetreuung musste das Abschlussfest vorbereitet werden. Dafür wurden Wimpel gebastelt sowie für ein Buffet gebacken und geschnippelt. Insgesamt wurden vom Betreuungsteam, zu dem neben Karen Hunn auch Elke Selinger, Sabine Osterheld und Silvia Schulz gehören, in fünf Wochen der Sommerferien 6 - 12 Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren betreut. Treffpunkt war immer morgens um 8 Uhr an der Schule. Nach dem Morgenkreis ging es – außer an den Ausflugstagen - ins neue Kinderdorf.

Der Ausbau der Ferienbetreuung sei eine richtige Entscheidung gewesen, sieht sich Bürgermeister Christian Riesterer durch die Anmeldezahlen zur Betreuung in den Oster- und den Sommerferien bestätigt. Das Projekt Wir bauen uns ein Dorf sei dieses Jahr ein einzigartiges Erfolgsprojekt – mit Potential zum Weitermachen. In der Tat hat das Team um Karen Hunn noch viele Ideen – die Kinder sollen viele weitere Aspekte eines Dorfes kennenlernen, etwa das Thema Geld und der Wirtschaftskreislauf stehen auf der Agenda des Betreuungsteams. Das Gelände am Bach soll auch für weitere Betreuungswochen in den Oster- und in den Sommerferien genutzt und dabei nach und nach ausgebaut, verschönert und ergänzt werden.

Die Gemeinde unterstützt das Projekt weiter und stellt das Gelände auch gerne für die anderen Einrichtungen in Gottenheim zur Verfügung, wie die Kleinkindbetreuung Schatzinsel, den Kindergarten, die Grundschule, für Angebote des Jugendclubs, etwa für das Sommerferienprogramm, oder der BE-Gruppe Gottenheims Kinder. Schulleiterin Judith Rempe und Lehrerin Gisela Mahlau, die beim Abschlussfest zu Besuch waren, stimmten jedenfalls spontan darin überein: Das wird unser grünes Klassenzimmer.

Text: Marianne Ambs

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Alle Bilder: Marianne Ambs