1112 - 2012: 900 Jahre Baden

Quelle: Landesvereinigung Baden in Europa

Zeittafel: 900 Jahre Baden 1112 - 2012

900 Jahre Baden: 1112 - 2012 Im Jahre 1112 wurde zum ersten Mal ein Markgraf Hermann von Baden urkundlich erwähnt. Aus diesem Anlass feierte Baden 2012 das 900. Jubiläum seiner Ersterwähnung. Im Bad. Landesmuseum im Karlsruher Schloss fand eine große Landesausstellung zum Thema statt.

Die Landesvereinigung Baden in Europa und der Landesverein Badische Heimat schlugen daher den Medien vor, sowohl aus Anlass dieses Jubiläums nicht nur auf diese Ausstellung hinzuweisen und Bericht zu erstatten über Veranstaltungen, sondern auch durch eine Sonderseite oder Sondersendungen auf dieses für alle in Baden lebenden Bürgerinnen und Bürger wichtige Jubiläum aufmerksam zu machen. Vielen der Zugezogenen und auch den in Baden geborenen ist, wie wir immer wieder feststellen, nicht bewusst, welchen bedeutenden Beitrag in der Geschichte besonders zur Demokratie das Land Baden beigetragen hat, machten die Vorsitzenden beider Badischer Vereine, Prof. Robert Mürb und Dr. Sven von Ungern-Sternberg am 13. März 2012 bei einem Pressegespräch aufmerksam.

Demokratie: Sie erinnerten daran, dass schon in der Monarchie vorbildliche Großherzöge in enger Zusammenarbeit mit ihren bürgerlichen Beratern zum Beispiel als erstes Land die Leibeigenschaft abgeschafft haben, längst bevor Preußen und andere Ländern die Folter und Leibeigenschaft abgeschafft haben. Z. B. dauerte es in Württemberg noch 30 Jahre, bis dem gefolgt wurde. Baden erhielt bereits 1818 eine Verfassung. Das Ständehaus in Karlsruhe war das erste Parlamentsgebäude auf deutschem Boden. Auf diese Entwicklung wurde vor wenigen Tagen in Anwesenheit einer großen Delegation von Mitgliedern beider Vereine bei der Eröffnung einer Ausstellung über den bad. Revolutionär Friedrich Hecker in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin vor hunderten von Gästen hingewiesen. Stolz sind die Badenerinnen und Badener auch auf die revolutionären Erfolge der 30er und 40er Jahre des 19. Jahrhunderts.

Baden 1801-1819

Bemerkenswert ist auch, dass es ein Badener, Großherzog Friedrich I. war, der den preußischen König Wilhelm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen hat. Es war ebenfalls ein Badener, Prinz Max von Baden, der Kaiser Wilhelm II. abgesetzt hat und Friedrich Ebert zu seinem Nachfolger und späteren Reichspräsidenten gemacht hat. Mehrfach waren in der Weimarer Republik badische Politiker wichtige Minister, wie für Finanzen und Wirtschaft, in den Kabinetten der Weimarer Republik.

Land der Erfinder und Tüftler: Bekannt ist, dass Carl Benz das Reichspatent für ein Automobil erhielt (Gottlieb Daimler hatte keines). Carl Drais erfand das Laufrad, Heinrich Hertz entdeckte die elektromagnetischen Wellen, ohne die es kein Radio und kein Fernsehen gäbe. Weniger bekannt ist, dass Emil Keßler in Karlsruhe in der Pionierzeit der Eisenbahn die ersten Lokomotiven konstruiert hatte und das Land Baden das erste Land war, in dem eine durchgängige Eisenbahnlinie von Mannheim nach Basel gebaut wurde. Diese wenigen Beispiele mögen genügen, um neben der ersten Industrialisierung mit Spinnerei und Weberei in Ettlingen, der Zuckerfabrik in Waghäusel und anderen Kategorien auf die wirtschaftlich-technische Stärke Badens hinzuweisen.

Mürb und Dr. von Ungern-Sternberg weiter: Es würde uns sehr freuen, wenn diese reiche Geschichte des badischen Landesteils gewürdigt würde. Es geht uns dabei nicht nur um die Geschichte, sondern auch um die Gegenwart mit der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Stärke sowie der landschaftlichen Schönheit unserer badischen Regionen. Somit gibt es genügend Themen, die belegen, dass Baden nicht der unbedeutendere Teil des gemeinsamen Landes Baden-Württemberg ist, sondern der gleichrangige Partner in einer vernünftigen Ehe. In der Zukunft werden wir im Norden in der Metropolregion Rhein-Neckar und im Süden in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein und vielleicht eines Tages in einer größeren europäischen Dimension leben.

Veranstaltungskalender: Die Landesvereinigung Baden in Europa e.V. und der Landesverein Badische Heimat e.V. haben Institutionen und Unternehmen aufgefordert, ihren Beitrag zu 900 Jahre Baden zu leisten. Neben dem Landesmuseum, das erfreulicherweise selbst initiativ wurde, hat auch die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten mit Sitz in Bruchsal ein vielfältiges Programm vorgelegt, das wir in einem Veranstaltungskalender, der durch die eigenen Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft der Landesvereinigung Baden und Badische Heimat zusammen mit dem Landesmuseum bereichert wird, zusammengefasst haben. Unter dem Motto Karlsruher Vorträge aus Anlass 900 Jahre Baden hat die Arbeitsgemeinschaft eine Vortragsreihe im Gartensaal des Karlsruher Schlosses vorbereitet. Ein Teil der Vorträge wird in Freiburg gehalten.