29.08.2025: Bürgergruppe „Gemeinsam gärtnere“ kann erstmals ernten
Interessierte weiter willkommen
Im Gemeinschaftsgarten auf dem Tuniberg kann in diesen Wochen geerntet werden: Tomaten und Grünkohl, Kürbis und Zucchini wachsen in den Beeten der Gärtnerinnen und Gärtner.
Auch ein Kartoffelfeld wurde angelegt und Melonen gepflanzt. Kleine Gartenhütten stehen auf dem Gelände und eine Ökotoilette. Ein freier Platz mit Sitzblöcken wird als Versammlungsplatz genutzt: Hier wird geplant und gefeiert, gespielt und diskutiert. Zudem gibt es einen Kompost und Spielgeräte für die Kinder.
Ein Teil der Parzelle ist noch mit Obstbäumen besetzt: Hier ist es an heißen Tagen schattig und kühl, ein idealer Rückzugsort nach der Arbeit im Garten. Im kommenden Jahr sollen weitere Bäume gerodet werden, um heimisches Obst wie Äpfel, Birnen und Mirabellen zu pflanzen.
„Das Projekt ist richtig toll geworden. Hier sieht alles wirklich gut aus“, freute sich Bürgermeister Christian Riesterer kürzlich beim Besuch im Garten. 26 Erwachsene und viele Kinder gärtnern im Gemeinschaftsgarten seit Jahresanfang gemeinsam. Sprecher der Arbeitsgruppe „Gemeinsam gärtnere“ ist Anton Schlatter, der mit seiner Frau ebenfalls ein Beet bewirtschaftet.
Unterstützt werden die Gärtnerinnen und Gärtner von der Gemeinde und von vielen Gottenheimer Bürgerinnen und Bürgern. Die Gemeinde hat die Parzelle gepachtet, die zuvor als Obstanlage genutzt wurde. Landwirte haben bei der Rodung und Urbarmachung geholfen, Bürger haben Gerätschaften gespendet.
Darüber hinaus erhielt das Projekt Landesmittel aus dem Förderprogramm „Beteiligungstaler. Projektefonds zur Förderung von Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung“ der Allianz für Beteiligung e.V.
Dabei sind das Staatsministerium, das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, das Ministerium für Verkehr sowie das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz vertreten.
Mit den Mitteln wurde wesentliche Infrastruktur im Garten beschafft sowie Gerätschaften und Pflanzen.
Vor allem junge Familien mit kleinen Kindern haben sich seit der ersten Initiative beim Fasnetumzug 2024 der Gärtner-Gruppe angeschlossen. „Viele sind aus Freiburg oder von anderswo hergezogen und haben keinen eigenen Garten bei der Wohnung“, erzählt Anton Schlatter beim Besuch im Gemeinschaftsgarten.
Neben dem Wunsch, eigenes Obst und Gemüse anzubauen ist auch das Kennenlernen anderer Familien, die Gemeinschaft ein wichtiger Beweggrund sich bei „Gemeinsam gärtnere“ einzubringen.
Einige Mitglieder haben schon Erfahrung mit dem Gärtnern oder sind beruflich im Gartenbereich tätig, andere sind komplette Neulinge im Garten. Gottenheimer Frauen haben sich ebenfalls an die Gruppe gewandt: Nicht, um selbst dort zu gärtnern, sondern um ihr eigenes Wissen aus jahrzehntelanger Gartenarbeit weiterzugeben.
Die erste Initiative zum Gemeinschaftsgarten kam aus der Klimaschutzgruppe. Inzwischen ist „Gemeinsam gärtnere“ eine eigene Bürgergruppe. Nach dem Zusammenfinden der Gruppe und der Suche nach einem geeigneten Grundstück wurde das Grundstück im Gewann „Im Weingarten“ gepachtet und im Herbst 2024 hergerichtet.
Im März dieses Jahres wurde auf dem vorbereiteten Grundstück mit dem gärtnern begonnen. 12 Familien haben Beete angelegt, die sie in Eigenregie bewirtschaften. Einige Parzellen sind noch frei und können von weiteren Interessierten bepflanzt werden.
Die Gemeinschaftsflächen werden gemeinsam bewirtschaftet. Etwa ein bis zweimal im Monat finden Arbeitseinsätze im Garten statt. Dabei wurden auch der Versammlungsplatz angelegt und die Ökotoilette gebaut. Abgegrenzt wird der Garten zu den Nachbargrundstücken mit einem Staketenzaun. „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe. Dort geben wir die Termine für die Arbeitseinsätze durch. Dann wird gemeinsam einen Samstag lang gearbeitet und am Abend wird am Lagerfeuer gegrillt und gefeiert. Das klappt bestens“, berichtet Anton Schlatter wie sich die Gruppe organisiert.
Gemeinsam wurde ein Pizzaofen gebaut, ein Weidentipi angelegt und unter Weinstöcken soll eine Laube entstehen. Um Regenwasser für die Bewässerung zu sammeln, wurden IBC-Container angeschafft. Zudem wurden ein Rasenmäher und ein AS-Mäher gekauft, um unter den Bäumen zu mähen.
Die Arbeit im eigenen Beet, das Anpflanzen, Jäten, Gießen und Ernten wird von den einzelnen Familien in Eigenregie gemacht. In diesen Tagen und Wochen kann das Gemüse geerntet werden. Die erste Gartensaison im Gemeinschaftsgarten ist bald zu Ende.
Für die Familien und vor allem die Kinder ist unsere Gartenanlage ein toller Ort zum Toben und Spielen“, freut sich Anton Schlatter über das Leben im Gemeinschaftsgarten.
Weitere Bürgerinnen und Bürger sollen einbezogen werden, um zu Gärtnern oder sich einfach zu treffen. „Unser Garten soll auch ein Ort der Begegnung und der Gemeinschaft sowie ein Naturerlebnisraum werden, den wir neben dem Gärtnern schrittweise ausbauen“, berichtet Anton Schlatter über die weiteren Pläne.
So sind nicht nur weitere Familien, die Beete bewirtschaften wollen willkommen, sondern alle, die sich für das Projekt „Gemeinsam gärtnere“ interessieren und sich beteiligen wollen. Im kommenden Jahr soll voraussichtlich ein Begegnungstag für alle Gottenheimer in der Anlage stattfinden, bei dem sich Interessierte den Garten anschauen und sich informieren können.
Weitere Interessierte, die gemeinsam gärtnern oder sich anderweitig in der Bürgergruppe einbringen wollen, melden sich per gemeinsamgaertnere@gottenheim.de