Hist. Tour Gottenheim: A - Z
Zurück. Handyformat: hoch:354 oder quer:640A: Rathaus Gottenheim
Früher: 1802 erbautes Wohnhaus mit Hofreite (Inschrift: Mitte der Staffelgiebelwand)
1797 verkaufte die Gemeinde Gottenheim ihr früher erworbenes Gemeindehaus, das heutige historische Gasthaus Adler
für 8.220 Gulden an Anton Band.
1850 kaufte die Gemeinde Gottenheim das ehemals Peter Heß´sche Haus (heute das Rathaus), das der Heiliggeistspitalstiftung gehörte, samt Scheuer, Stallung, Hofreite und Gartenfeld zum Betrag von 2.300 Gulden an, um ihr Rathaus darin einzurichten.
Bereits nach dem Erwerb des Rathauses drängte die Behörde in Breisach auf eine äußere Verschönerung des Hauses, aber erst um 1900 wurde am Außenteil des Rathauses eine große Reparatur durchgeführt.
Bis 1970 waren die Büroräume der Gemeindeverwaltung auf das Erdgeschoss beschränkt. Dort war auch die Arrestzelle der Ortspolizeibehörde, das sogenannte Guckerli
, untergebracht.
Im Obergeschoss befanden sich früher die Wohnung des Dorfpolizisten und später die Wohnung des Forstrevierleiters für den Bezirk Gottenheim–Neuershausen.
1970 wurde das Rathaus innen umgebaut und die Verwaltungsräume vollständig neu eingeteilt. Seither befinden sich unten die Büroräume, oben der Sitzungssaal sowie weitere Büroräume und im Speicher das Gemeindearchiv.
2002 wurde zusammen mit der Gebäudesanierung vor dem Rathaus die Wasserskulptur des Künstlers Gerhard Birkhofer errichtet. Sie symbolisiert Harmonie und Transparenz.
2005 wurde reale Transparenz durch den Einbau von Innenwänden und Türen aus Glas im Erdgeschoss verwirklicht.
2016 wurde wieder einmal die Fassade des Rathauses neu gestrichen. Sanierungen alle paar Jahre sind nichts Ungewöhnliches.
Im Rathaushof findet jedes Jahr der Gottenheimer Weihnachtsmarkt sowie seit 2014 jeden Dienstag der Wochenmarkt statt.
Heute: Gottenheimer Rathaus mit Rathaushof und der Bürgerscheune im Hintergrund.
Rechts neben dem Hoftor des Rathauses steht ein kleines Gebäude mit Toiletten und Tour-Lageplan...
B: Ehemaliges Milchhäusle
Früher: Zentrale Annahmestelle für Milch, die von den Milchbauern täglich abliefert wurde.
Ab dem Jahr 1900 ist bekannt, dass die Milch in Gottenheim eingesammelt wird. Der Milchsammler Kanzinger kam damals aus Bötzingen. Er holte die Milch bei manchen Bauern direkt auf dem Hof ab und vermarktete sie.
1924 nach der Inflationszeit begann Friedrich Hagios mit einer Milchsammelstelle in Gottenheim. Mit einem Handwagen holte er die Milch von Hof zu Hof ab und brachte sie zur Bahn, auf den Weg zum Milchhof nach Freiburg. Am Anfang waren es nur wenige Liter, die Milchmenge steigerte sich aber allmählich, sodass der Milch-Frieder
seine Arbeit mit Ross und Wagen erledigen musste. Die Abendmilch wurde im alten Milchhäusle - im Rathaus - angenommen und bis zum Morgen deponiert. Dieses alte Milchhäusle war von der Rathausstraße über eine kleine Treppe zugänglich, es war die Verlängerung des jetzigen Hausflures.
1927 baute Friedrich Hagios eine Milchsammelstelle in seinem Anwesen. Die Leute konnten die Milch anliefern und der Sammler sorgte für die Weiterverwertung im Milchhof und die Auszahlung des Milchgeldes. Drei Töchter unterstützten ihren Vater bei der Arbeit, etwa bei der Milchannahme oder bei der Feststellung der Menge mit Buchführung usw. In den späteren Jahren kam unangemeldet ein Milchprüfer, morgens oder abends und prüfte die Milch auf ihre Qualität.
1934 übernahm die Warengenossenschaft das Milchgeschäft und baute dafür das Milchhäusle beim Rathaushof. Es wurde die zentrale Stelle mit einer Laderampe für größere Fahrzeuge. Die Milch und ihre Produkte wurden zu dieser Zeit immer begehrter für die Versorgung des Volkes, aber auch immer wichtiger für die Erzeuger, die so mit einem bescheidenen Einkommen rechnen konnten.
Vom Ende des 2. Weltkrieges bis 1950 waren 151 Milchablieferer registriert, die Zahl wurde danach aber stark rückläufig.
Das Milchhäusle mit der Rampe und dem Vorplatz war in dieser Zeit allabendlich die große Kommunikationsstelle im Dorf, denn wer im Milchhäusle gewesen war, wusste auch immer das Neueste aus dem Dorfgeschehen!
1974/1975 wurde die Milchsammelstelle aufgelöst, 1978 durch die Gemeinde von der damaligen Raiffeisenbank für 10.000 DM erworben und als Kleidersammelstelle des DRK genutzt.
2000 beschloss der Gemeinderat im Rahmen der Umgestaltung des Rathaushofs schließlich mutig den Umbau zu einer öffentlichen Toilette.
Heute: Zentrale öffentliche Toilette, ideal für Veranstaltungen im Rathaushof (Wochenmarkt).
Wir queren die Hauptstraße und gehen 100 Meter zur Bahnhofstraße, das Eckhaus prägt das Straßenbild...
C: Ehem. Gasthaus Deutscher Kaiser
Früher: Bahnhofsrestauration zum Deutschen Kaiser
mit großem Saal und Bühne.
Zwischen 1875 und 1880 wurde das Gasthaus zum Deutschen Kaiser
im sogenannten amerikanischen Stil von Leopold Hunn (1850 - 1908) und seiner Ehefrau erbaut.
Dieser Ehe entstammen drei Töchter. Tochter Emilie heiratete Friedrich Bayer (1879 - 1943) aus Waldkirch, der die
ansehnliche Gaststätte übernahm.
Das Ehepaar hatte vier Kinder: die Söhne Franz, Josef und Fritz sowie die Tochter Paula. Zwei Söhne sind im Krieg gefallen. Die Gaststätte wurde bis 1943 von Fritz (Friedrich) Bayer geführt und als dieser starb von Sohn Franz übernommen. Sie wurde in Gasthaus zum Bahnhof
umbenannt.
Der als Bayer Franz
bekannte Wirt und Metzger war für seine gute Küche bekannt. Im Gasthaus befand sich nach dem Krieg auch das Vereinsheim des SV Gottenheim, dessen eifriger Förderer und Gönner er war.
In den Folgejahren wurde das Gasthaus durch einen großen Saal mit Bühne erweitert, in dem auch an gewöhnlichen Wochenenden Tanzveranstaltungen stattfanden.
Musikverein, Gesangverein und Sportverein hielten alljährlich ihre Weihnachts- oder Neujahrsfeiern mit Theaterdarbietungen (einheimische Laiendarsteller) und Tombola im Gasthaus zum Bahnhof ab. Der Höhepunkt im Jahreslauf war die im ganzen Umkreis bekannte Fasnet im Bayer
, wie das Gasthaus im Volksmund genannt wurde.
Später gab Ray Austin im Saal viele Musikkonzerte (Country, Blues, Jazz, Swing) und betrieb sogar das Gasthaus von 1978–1980 mit seiner Frau Allison als Musik- und Kleinkunstkneipe HALIFAX
(seine Heimatstadt in Nordengland), die auch immer viele Gäste aus Freiburg anzog.
Nach 1980 wurde das Gasthaus von verschiedenen Pächtern unter anderen Namen betrieben, z.B. Pizzeria Al Colosseo
(1981), La Taverna
(1995) oder Storchennest
(1998; am Eingang Sicht zum Storchennest auf dem Kirchturm), ab 2003 zunächst wieder als Gasthaus Bahnhof
.
2020 übt die Gemeinde Gottenheim das Vorkaufsrecht aus, um die notwendige Sanierung des Gebäudes für das Ortsbild und die Schaffung von Mietwohnungen sicher zustellen.
Heute: Einige renovierte Wohnungen für Geflüchtete aufgrund des russ. Angriffs auf die Ukraine sowie seit Okt. 2023 im Erdgeschoss die Schulmensa.
Wir folgen der Bahnhofstraße 100 Meter und sehen ein klar gegliedertes Gebäude der Gründerzeit...
D: Bahnhof Gottenheim
Früher: Bahnhof der Strecke von Freiburg über Breisach/Rhein nach Colmar im Elsass.
Am 11. Februar 1868 erließ die Badische Regierung das Gesetz zum Bau einer
Eisenbahn zwischen Freiburg und Breisach
und erteilte bereits am 21. April 1868 die Konzession.
Eine Motivation für den Bahnbau war der Transport von Holz aus dem Schwarzwald an den Rhein und von Kohle aus dem Saargebiet nach Freiburg. Zur Finanzierung des Bahnbaus nahmen Freiburg und Breisach ein Darlehen über 1,2 Mio. Goldmark zu 4,5 % beim Basler Bankierverein auf.
1869 änderte man die Trassenführung zugunsten einer kürzeren, kostengünstigeren Strecke von Hugstetten über Gottenheim (statt Bötzingen / Oberschaffhausen) nach Wasenweiler.
Am 7. Juni 1870 erfolgte der erste Spatenstich. Wegen personeller und materieller Engpässe durch den Deutsch-Französischen Krieg wurde die Strecke erst am 14. September 1871 eröffnet. Den Betrieb der staatlich betriebenen Privatbahn übernahm die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn.
1884 wurde die ergänzende Kaiserstuhlbahn Gottenheim – Riegel – Endingen eröffnet.
1875 bis 1877 wurde bei Breisach eine Eisenbahnbrücke über den Rhein gebaut und eine direkte Zugverbindung Freiburg–Colmar aufgenommen (Fahrzeit 70 min).
Leider wurde diese im 2. Weltkrieg durch die Bombardierung der Eisenbahnbrücke bei Breisach zerstört. Der Verein Trans-Rhin-Rail Colmar-Freiburg setzt sich für die Wiederaufnahme dieser Verbindung ein.
Der Bahnhof Gottenheim hatte folgende Aufgaben zu bewältigen: Fahrkartenausgabe und -kontrolle, Paketannahme und -ausgabe, Stückgutannahme und -ausgabe in der Güterhalle, Betreuung der Gleis- und Signalanlagen von Freiburg bis Breisach.
Die Strecke zwischen Freiburg und Breisach war als eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnnebenstrecke klassifiziert, in den 1970er Jahren wurde aus wirtschaftlichen Gründen noch über die Stillegung der Strecke diskutiert!
1997 übernahm die Breisgau-S-Bahn GmbH den Betrieb der Breisacher Strecke von der Deutschen Bahn und setzte moderne dieselbetriebene Regio-Shuttles ein.
2007 erwarb die Gemeinde das Gebäude des Bahnhofs von der Deutschen Bahn, um es dann an einen privaten Investor weiterzuverkaufen.
Bis zum Ende 2018 war darin noch eines der letzten mechanischen Stellwerke in Betrieb.
2019 schließlich wurde die Breisgau-S-Bahn mit Bundes- und Landesmitteln elektrifiziert: Ausbau der Bahnsteige, Barrierefreiheit, Modernisierung der Bahnübergänge, Schaffung von Begegnungsstrecken, moderne Leittechnik und umweltfreundliche Elektrotriebwägen.
Heute: Knotenunkt der Breisgau-S-Bahn und bis 2022 Gerome's Canadian Restaurant
70 Meter weiter in der Bahnhofstraße links das Feuerwehrhaus, angebaut an ein älteres Gebäude...
E: Ehem. Bahnarbeiterwohnheim
Früher: Wohnheim für Bedienstete der Eisenbahn (Bahnarbeiter und Schrankenwärter).
Dieses 1885 erbaute Wohnhaus war für die damalige Zeit und das Dorf ungewöhnlich hoch, daher nennen es die Gottenheimer bis heute spöttisch Eiffelturm
(1887-99 erbaut).
Es war für Bahnbedienstete vorgesehen, welche ihren Dienst als Bahnunterhaltungsarbeiter und Schrankenwärter der Bahnmeisterei Gottenheim versahen. Einige Schrankenwärter wurden von ihren Frauen als sogenannte Ablöserinnen vertreten.
Das Anwesen war den Bahnunterhaltungsarbeitern und ihren Familien vorbehalten, welche noch in dem kleineren Anbau Ziegen, Hühner und Hasen unterbringen konnten. Im Bahnhofsgebäude selbst wohnten die Verwaltungsbeamten mit ihren Angehörigen.
Der Arbeitsbereich erstreckte sich von Freiburg bis Breisach wozu auch die Fahrkartenausgabe mit der damit verbundenen Fahrkartenkontrolle sowie die Gleisbetreuung und Signalbetreuung mit der Sauberhaltung der gesamten Strecke gehörten. Weiter war im Bahnhof die Annahme / Ausgabe von Paketen sowie die Annahme / Ausgabe von Stückgut in der Güterhalle untergebracht. All diese Tätigkeiten fielen später der Modernisierung und Rationalisierung zum Opfer.
1986 wurde das Anwesen in der Dorfmitte von der Deutschen Bahn zum Verkauf angeboten, so dass der Gemeinderat beschloss das Grundstück und das Haus zu kaufen. Die Wohnungen im Eiffelturm wurden renoviert und vermietet. Die Planungen für den notwendigen Umbau bzw. Anbau umfassten ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Garagen für Feuerwehrfahrzeuge und ein Raum für Schulungen.
Die entstandene Fläche über dem Gerätehaus wurde zum größten Teil durch Vereinsmitglieder in Eigenleistung zu Vereinsräumen für Männergesangverein, Freiwillige Feuerwehr und DRK-Ortsverein ausgebaut.
1990 konnte das neue Feuerwehrhaus seiner Bestimmung übergeben werden. Der Saal im Obergeschoss eignet sich gut für kleinere Tagungen und sonstige Anlässe.
2008 ‐ 2012 tagte hier sieben Mal die European Conference for Academic Disciplines
mit insgesamt bis zu 200 Teilnehmern aus aller Herren Länder, bis es zu eng wurde.
Heute: Gerätehaus der Feuerwehr, Vereinsräume für Männergesangverein und DRK-Ortsverein und im OG des Eiffelturms Gemeindewohnungen.
Wir gehen zur Einmündung der Schulstraße. In der Bahnhofstraße rechts Freifläche, früher war hier...
F: Ehemaliges Raiffeisenlager
Früher: Güterhalle und Lager zum gemeinsamen Einkauf v.a. landwirtschaftlicher Güter.
1960 wurde die seit den 1870er Jahren im Besitz der Bahn und auf deren Gelände stehende Güterhalle abgerissen und das gesamte Gelände im darauffolgenden Jahr von der Gemeinde Gottenheim erworben. In Absprache mit der Raiffeisengenossenschaft plante die Gemeinde Gottenheim ein Warenlager (im Volksmund auch Konsum
genannt) zu bauen, was den Landwirten und ihren Frauen für den Haushalt viele Einkaufsmöglichkeiten bot. Daneben konnte man hier auch direkt von den Waggons abgekippt, zentnerweise Steinkohlebriketts für die damals weit verbreiteten Holz- und Kohleöfen kaufen.
Von den 1960ern bis in die 1980er kippten hier mehrmals täglich LKW mit Anhängern Schotter, den sie im Steinbruch Bötzingen geladen hatten, in eine große
Mulde von der er per Förderband in Waggons der Deutschen Bundesbahn
transportiert wurde.
Bis zu 400 Schotterwagen pro Monat. Das war viel Lärm und Staub!
Anfang der 1960er gab es ein großes Interesse von Gottenheimer Hausfrauen an einer geräumigen und modernen Gemeinschaftskühlanlage mit Einzelboxen zum Kühlen von Fleisch das bei den damals verbreiteten Hausschlachtungen anfiel, da Schweinehaltung im Dorf noch üblich war. So bot es sich an, dass die freie Fläche über der Kühlanlage dazu genutzt wurde, das Warenlager zu erweitern.
Da sich das Einkaufsverhalten mit den Jahren veränderte und private Gefriertruhen preiswerter wurden, wurde auf die Nutzung der Kühlboxen immer mehr verzichtet, so dass man schließlich aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen war, die Gemeinschaftskühlanlage aufzugeben. Der allgemeine Rückgang der Landwirtschaft wirkte sich immer mehr auf den Umsatz im Raiffeisen-Warenlager aus, so dass dieses aufgegeben und 2003 abgerissen wurde.
Die an der Ecke Bahnhofstraße/Schulstraße liegende große öffentliche Waage, gut erkennbar am kleinen Waaghäusle, wurde etwa um 1960 hergestellt. Sie wurde hauptsächlich zum Wiegen von schweren Waren auf landwirtschaftlichen Anhängern verwendet, z.B. für Briketts oder landwirtschaftliche Güter wie etwa gefüllte Traubenbottiche im Herbst vor dem Weitertransport zum Badischen Winzerkeller in Breisach.
Nach einigen Jahren nahm jedoch die Nachfrage stark ab, so dass auf die teure Eichung, die jedes Jahr fällig wurde, verzichtet und die Waage stillgelegt wurde. Schließlich erleichterten die Transportmöglichkeiten auf der Straße die Versorgung mit Brennstoffen wie Heizöl. Heute ist es kaum mehr denkbar, dass z.B. Eierkohlen, Briketts, Pellets oder sonstige feste Brennstoffe auf Anhängern angeliefert und gewogen werden.
2015 hat der Schulförderverein in den Ferien eine Graffitiaktion für Kinder organisiert, um das alte Waaghäuschen aufzuhübschen.
Heute: Park & Ride Parkplatz und Optionsfläche
für die zukünftige Weiterentwicklung.
Wir gehen in die Schulstraße (nomen est omen
), gleich rechts auf dem Bolzplatz stand bis 1984...
H: Ehemalige Schmiede
Früher: Schmiede von Fridolin Maurer, dann Schlosserei von dessen Sohn Franz Maurer.
Der obere Schmied
Wilhelm Maurer hatte eine Huf- und Wagenschmiede in der Hauptstr. 136.
1946 errichtete einer seiner vier Söhne, Fridolin Maurer, in der Schulstraße 17 eine eigene Schmiede.
Das Beschlagen der Pferde und Klauentiere war eine schwere Arbeit, da die Eisen von Hand geschmiedet wurden. Das Beschlagen von Wagen war vielseitig: es musste alles zusammenpassen und funktionieren - vom Rad, über den Lenkscheit, die Schwiebe bis zur Bremse. Der Schmied musste die Wegeisen des Pflugs schärfen und geschundene Pflug-, Eggen- und sonstige Geräteteile wieder ausrichten. Beschläge für Tore und Fensterläden stellte Fridolin Maurer ebenso her und brachte sie zum Anschlag. Zwischendurch war immer einmal irgendwo eine Wasserleitung kaputt...
Fridolin Maurer war
auch der Wassermeister der Gemeinde und bei der Errichtung des Pumpwerks im Nötig, der sogenannten Fridolins Kapelle
beteiligt.
1965 übernahm dann sein Sohn Franz (s'Fridoline Franz
) nach der Meisterausbildung die Schmiede und baute die Schlosserei aus. Er führte auch Gas-, Wasser- und Sanitärinstallationen durch und war Wassermeister.
1986 hat Franz Maurer dann gegenüber ein Wohnhaus und eine große Schlosserwerkstatt gebaut und das alte Anwesen an die Gemeinde verkauft. Das alte Wohnhaus wurde noch einige Jahre für soziales Wohnen und Flüchtlinge verwendet und nach Beschluss des Gemeinderats vom 15.03.2007 schließlich 2008 für einen Schulparkplatz abgerissen.
1991–1994 wurde die ehem. Dorfschmiede mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde durch den Musikverein und die Narrenzunft in Eigenleistung umgebaut, das Dach erneuert und isoliert, Toiletten eingebaut und in beiden Geschossen Probenräume eingerichtet, die heute von vier Vereinen intensiv genutzt werden.
Bis 2006 war im Erdgeschoss noch ein Raum für Gottesdienste der evangelischen Kirche.
Heute: Gemeinsames Vereinsheim von Musikverein, Akkordeonspielring, Narrenzunft Krutstorze und Heimat-/Trachtengruppe.
Aus der kleinen Schlosserei wurde ein großer Metallbaubetrieb im Gewerbegebiet, den Clemens Maurer betreibt (4.Generat.).
Wir folgen der Schulstraße weiter, entlang der dreigeschossigen Fassade rechts bis zum Eingang...
I: Das neue
Schulhaus
Früher: Schul- und Lehrerhaus für Gottenheim, zwischen 1908 und 1910 erbaut.
Es umfasste vier große Schulräume, zwei kleine Zimmer zur Unterbringung von Lehrmitteln, sowie ein Klosett für die Lehrer. Die Schülertoiletten standen am Rande des Schulhofes. Direkt an der Schule wurde das Lehrerhaus angebaut mit einer Fünfzimmerwohnung für den ersten Hauptlehrer und vier Zimmer für den zweiten Hauptlehrer. Die Unterkünfte der Unterlehrer befanden sich im Schulgebäude, jedoch von diesem getrennt und nur über die Treppe des Lehrerhauses zugänglich. Zu den Dienstwohnungen gehörten eine Waschküche - später Garagen -, eine Holzremise und zwei Gärten. Das Ganze kostete einschließlich des Grundstücks die stolze Summe von fast 100.000 Goldmark.
In den Jahren 1963 bis 1965 wurde das Schulhaus um einen ganzen Flügel und eine Turnhalle erweitert: Am 14. Sept. 1963 begannen die Arbeiten an der Schulhauserweiterung. Eine Klasse bezog für drei Jahre den Saal des Gasthauses zum Adler
. Der Schulhof war in dieser Zeit Baustofflager, die Schulstraße Pausenplatz.
Am 12. September 1964 wurde das Richtfest gefeiert.
Am 12. März 1966 fand die Einweihung des stolzen Gebäudes statt mit 10 Klassenzimmern, einer Gymnastikhalle, modernen sanitären Anlagen, einem Handarbeitsraum unterm Dach und einem Werkraum im Keller, einer Küche mit drei
Kocheinheiten sowie Lehrer- und Rektorzimmer und vier kleinen Nebenräumen. Die ehemalige Unterlehrerwohnung wurde zur Schülerbibliothek umgestaltet. Die Gesamtkosten waren mit über 1 Million DM veranschlagt. Der Bau wurde gerade rechtzeitig fertiggestellt - zur Einführung des 9. Schuljahrgangs; die Volksschule
wurde zur Grund- und Hauptschule.
Von 1997 bis 2000 wurde das Schulgebäude für 2 Mio. DM generalsaniert: Die Trockenlegung des Kellers, der Umbau der Lehrküche, der Werkräume und der ehemaligen Lehrerwohnung, neue Klassenzimmer und die Kernzeitbetreuung im DG, die Wärmedämmung und Neueindeckung des Dachs, die Neugestaltung der Außenfassade und die Umgestaltung des Schulhofs (Echse
) wurden umgesetzt. 2007 wurde eine 11 kWp große Photovoltaik-Anlage installiert.
Die Gymnastikhalle wird neben dem eigentlichen Turnunterricht für diverse Anlässe genutzt: Fasnetveranstaltungen, Bürgerversammlungen, Konzerte der Vereine, Freizeitgymnastik und Seniorennachmittage.
Für die Gemeindegröße ist sie eigentlich zu klein, sodass große Veranstaltungen aus Platzgründen wiederholt oder Musikkonzerte in der größeren Festhalle der Nachbargemeinde Bötzingen abgehalten werden müssen.
Die für eine Mehrzweckhalle notwendige Investition konnte die Gemeinde bisher nicht aufbringen, sodass die gute, alte Gymnastikhalle weiter das größte Wohnzimmer im Ort
bleibt.
2009 wurde die Kleinkindbetreuung Schatzinsel
mit der ersten Gruppe für 10 Kinder in einem ehemaligen Klassenzimmer eröffnet, 2012 kam die zweite und 2018 die dritte Gruppe dazu.
Heute: Grundschule Gottenheim sowie die
Kleinkindbetreuung Schatzinsel
Wir folgen 100 Meter der Schulstraße und sehen bei der Kreuzung Hintergasse rechts...
J: Ehemaliges Postamt
Früher: Wohnhaus und Postamt des damaligen Postverwalters Philipp Wiloth senior.
Früher verlief ein vorderösterreichischer Postcours
durch Gottenheim nach Frankreich, siehe
Karte der Postrouten in Baden-W. 1490-1803
Bevor eine Poststelle in Gottenheim eingerichtet wurde, war die Gemeinde verpflichtet, einen Amtsboten zu unterhalten, der die Sendungen nach Freiburg beförderte. Die Post für den Amtsort Breisach musste in Freiburg aufgegeben werden, auch die für Gottenheim bestimmte Post nahm den Weg über Breisach.
Ab 1842 wurde die Strecke Freiburg - Gottenheim am Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag von einem Postboten begangen. Für 2 Kreuzer konnten ihm Briefe und für 4 Kreuzer Fahrpoststücke mitgegeben oder von ihm empfangen werden. Zwischenzeitlich hatte Gottenheim eine Brieflade (Postkasten) erhalten, die regelmäßig vom Breisacher Amtsboten geleert wurde.
Seit 1863 ist in Gottenheim eine Großherzoglich Badische Ablage
nachweisbar, welche die Familie Band im Adlerwirtshaus betreute. 1867 wurde in Gottenheim eine Postbedienstete, die Witwe Sofie Band zur Leerung der Brieflade bestellt, deren Inhalt sie dem täglich zweimal von Breisach kommenden Postboten übergab bzw. Briefe in Empfang nahm.
Am 31. Dez. 1871 ging die Badische Post auf die Reichspost über. Damals fuhren bereits Züge auf der Strecke Freiburg-Breisach, was dann die Einrichtung einer vollen Postagentur
mit dem Poststempel Gottenheim zur Folge hatte. 1902 hatten die Geschwister Balbine, Pauline und Adeline Zehner die Postagentur im Haus Hauptstraße 43 inne.
Nach dem 1. Weltkrieg bis 1965 war das Postamt in der Hintergasse 11 im Wohnhaus des Postverwalters Philipp Wiloth untergebracht. Über die teilweise heute noch erhaltene steile Außentreppe an der Giebelseite gelangte man in den umgestalteten Wohnraum, um z.B. ein Paket aufzugeben.
1965 (nach dem Umzug der dortigen Raiffeisenbank in ihren Neubau in der Hauptstr. 23) zog das Postamt ins Hinterhaus der Hauptstr. 33 um. Zunächst Maria Wiloth (s'Post-Marieli
), dann Fr. Heublein und zuletzt Fr. Weber nahmen Pakete an und führten Überweisungen und Auszahlungen durch. Detail: Bis Anfang der 1970er wurden die Renten bar von der Post ausbezahlt.
1997 hat die Deutsche Post
nach 130 Jahren ihr Postamt Gottenheim schließlich aufgegeben. Stattdessen (wie schon 1871) konnte sie wieder eine Postagentur
in der Bäckerei-Konditorei Zängerle
einrichten, die neben guten Backwaren und Torten einen guten Postservice anbietet.
2019 wurde die frühere Post
das Nebengebäude in der Hauptstraße 33 dann abgerissen.
Heute: Privathaus. Die Postagentur
ist in der ehem. Bäckerei Zängerle, Schulstr. 19.
Wir folgen der Schulstraße 100 Meter zur Hauptstraße, links ein stattliches Gebäude...
K: Ehemaliges Gasthaus Adler
Früher: Vogtei, Gemeindehaus und später Gasthaus; zeitweise auch Schule.
Den Kern des heutigen Wittenbacher Hofes erbauten im Mittelalter die Johanniter, welche in Gottenheim über stattliche Ländereien verfügten. Das ursprüngliche Haupthaus (vier Fensterachsen entlang der heutigen Schulstraße) umfasste den noch heute bestehenden Gewölbekeller und ein darüber befindliches Hauptgeschoss in welchem die Verwaltung und der Verwalter untergebracht waren. Im Nachgang des Herrschaftsübergangs über die Ortschaft Gottenheim im Jahre 1672 an die Herren von Wittenbach, erwarben diese das Anwesen zur Einrichtung ihrer örtlichen Vogtei. Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701 - 1714), welcher auch Gottenheim nicht verschonte, wurde das Anwesen erweitert (vermutlich weil es durch Plünderungen in Mitleidenschaft gezogen wurde).
Der Umbau welcher um 1730 (Schlussstein im Torbogen der Hofeinfahrt) fertig gestellt wurde umfasste die Erweiterung des Haupthauses und den Neubau des Ökonomiegebäudes, sodass ein barocker Vierseithof
entstand. Das Hauptgebäude wurde um eine fünfte Fensterachse verlängert, verbunden mit dem Ausbau eines zweiten Vollgeschosses, in welchem sich der noch heute bewundernswerte und einzigartige Barocksaal mit seiner Originalstuckdecke befindet.
1773 wurde der Wittenbacher Hof von der Gemeinde Gottenheim übernommen und diente fortan als Gemeindehaus. Selbst nachdem das Anwesen 1797 an den Adlerwirt Anton Band verkauft wurde, fanden bis 1854 noch Ratssitzungen und sonstige offizielle Veranstaltungen im Barocksaal statt. Später übernahm die Familie Schwenninger das Gasthaus.
In den Kriegsjahren, als größere Räume für den Schulunterricht benötigt wurden, war es keine Seltenheit, dass die Schüler abwechselnd im Gasthaus Adler und im Gasthaus Krone zur Schule mussten. Es konnte vorkommen, dass Zweitklässler mit den Siebtklässlern zusammen Unterricht hatten. Aussage einer Schülerin während der Umbauphase der Volkschule 1963/64: Wir sind damals im Adler zur Schule gegangen. Im oberen Saal war unser Klassenzimmer. Darin stand ein stinkiger Kohleofen. Da der immer mächtig rauchte, mussten wir im Winter ständig die Fenster aufreißen. Schließlich bekamen wir einen Ölofen.
1977–1978 wurde der Wittenbacher Hof von Max & Marlies Grafmüller unter weitgehender Erhaltung der historischen Bausubstanz renoviert und restauriert. Bis 2012 wurde er von verschiedenen Pächtern als Historisches Gasthaus Adler
betrieben.
Heute: Sechs vermietete Privatwohnungen. Im Keller bis 2017 Wittenbacher Hof
.
Wir queren die Hauptstraße, betreten den Bückleplatz
und setzen uns dort auf die Bank...
L: Bückleplatz
Früher: War hier ein kleines landwirtschaftliches Anwesen (Wohnhaus, Stall & Scheune)
Bis 2007 stand auf dem heutigen Bückleplatz
das kleine Wohnhaus mit angebautem Stall und Scheune der Familie Hunn. An der Ecke vorn befand sich sogar noch ein Parkplatz!
Der Name Bückleplatz
stammt von der kleinen Sackgasse Im Bückle
in der einige kleinere Anwesen liegen (unter anderem bis in die 1960er Jahre die frühere Metzgerei Hoch
;
eine der damals drei Metzgereien im Ort!).
In den vergangenen Jahrhunderten war unter Berücksichtigung der eng begrenzten finanziellen Mittel meist nur ein kleines Grundstück für den Bau eines bescheidenen Eigenheims möglich. Trotz enger Platzverhältnisse war doch Platz für bis zu zwei Kühe, für Heu, Stroh und die erforderlichen Gerätschaften. Das wenige Vieh, welches zur Ernährung (Milch, Butter, Käse, Eier) der Familie beitrug war zur damaligen Zeit eine Bereicherung im Haushalt, besonders für kinderreiche Familien.
Die meisten Arbeiten in der Landwirtschaft konnten früher nur manuell erledigt werden, so dass man immer auf gegenseitige Nachbarschaftshilfe angewiesen war. Trotz der engen Platzverhältnisse und der Nähe zur Nachbarschaft war ein friedliches Neben- und Miteinander möglich.
2006 wurde im Rahmen der Sanierung der Hauptstraße das kleine Anwesen am Bückle von der Gemeinde Gottenheim erworben und 2007 abgerissen, so dass dort der Bückleplatz mit Sitzgelegenheit rund um die Linde zum Ausruhen und Zuschauen angelegt werden konnte. Im Pflaster des Platzes ist ein großes Wappen der Gemeinde Gottenheim eingelegt.
Heute: Treffpunkt für die Oberdörfler
sowie vorbeikommende Wanderer und Radfahrer.
Wir wenden uns dem langen Gebäude an der Einmündung des Bücklewegs zum Kronenplatz
zu...
M: Gasthaus zur Krone
Früher: Seit Ende des 16. Jahrhunderts Gasthaus mit dem Kronenplatz am Ortsausgang.
Das Anwesen Gasthaus Krone
wurde in drei Bauabschnitten vor 1700 erstellt. Die Scheune mit Stallung wurde 1712 erbaut. Ein Um- und Ausbau am Wohnhaus mit Zimmern sowie der Bau eines Brennhauses und von Schweineställen erfolgte 1742. Das große Ökonomiegebäude diente zur Sammlung und Verwertung des Zehnten
.
Bereits vor 1800 war das Geschlecht Streicher Eigentümer des Anwesens. Anfang des 19. Jahrhunderts war Johann Streicher (genannt Kronen Jean
) Eigentümer.
Durch unglückliches Wirtschaften kam Johann Streicher jedoch in Gant
(d.h. ging Pleite), so dass das Anwesen zusammen mit 34 Feldgrundstücken am 25. Mai 1854 im Wege der Zwangsversteigerung vom Landwirt und Gütermakler Anton Weber aus St. Georgen für 5.170 Gulden erworben wurde. Die Grundstücke wurden in den folgenden Jahren vom neuen Eigentümer einzeln an Liebhaber weiterverkauft. Das Anwesen zur Krone mit zwei Grundstücken wurde vom Küfer Johann Isele aus Wasenweiler gekauft.
Wie in den Anfangsjahren üblich gehörte zu den Gasthäusern auf den Dörfern auch eine Landwirtschaft. Die Essgewohnheiten der Gäste waren den damaligen Einkommensverhältnissen entsprechend spärlich, so dass ohne das Nebeneinkommen aus der Landwirtschaft keine erträgliche Existenz möglich gewesen wäre. Die erzeugten Produkte wurden überwiegend im eigenen Haushalt benötigt, so dass den Gästen eine Speisekarte oft nur in Form eines Papierzettels angeboten werden konnte. Ab und zu wurden auch Hochzeiten, Geburtstage und sonstige Festlichkeiten in den Gasthäusern gefeiert. Generationswechsel in der Familie wurden mit einer Renovierung oder mit einem kleineren Umbau verbunden.
Der Kronenplatz war früher der zentrale Dorfplatz für das jährliche Patroziniumsfest (Kirchweihfest mit Karussell, Schiffschaukel und Verkaufsständen). Dort fanden bis in die 1970er Jahre auch die zentralen Aufführungen der Gottemer Fasnet statt.
Seit 1854 führt somit die Familie Isele das Gasthaus mit familiärer Gastfreundschaft in nun fünfter Generation.
2012 haben Heiko und Susanne Isele einen großen Schritt getan: Das Restaurant wurde renoviert und erweitert sowie als Landhotel Krone mit drei Sternen ausgezeichnet.
Heute: Landhotel Restaurant Zur Krone
mit Gästehaus und Bewirtung im Kronenhof.
Wir gehen die Hauptstraße hinunter zur Kirchstraße, rechts ein lang gezogenes Gebäude...
N: Ehemaliges Gasthaus Sternen
Früher: Vor 1900 Gasthaus Sternen
, danach Wohnhaus und Tabakwarenfabrik Fa.Steyert.
Früher befand sich in der Kirchstraße 2 das Gasthaus Sternen
. Während des Umbaus der alten Gottenheimer Schule (Kirchstraße 1 gegenüber) von 1813 bis 1817 war hier die Schule ausgelagert.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Gasthausbetrieb eingestellt und das gesamte Anwesen von der Familie Steyert erworben. Sie wechselte vor 1880 vom Seegrasgeschäft für Matratzen auf die Rauchwarenproduktion:
In der Firma Andreas Steyert in Gottenheim sowie in Filialen in Merdingen, Bahlingen und Endingen wurden die bekannten ASGO-Stumpen und -Zigarren produziert.
Der Tabakanbau folgte in Gottenheim auf den früher wichtigen Hanfanbau, der nach dem Durchbruch des St. Gotthard 1880 in den folgenden Jahren durch die Konkurrenz des billigeren italienischen Hanfs zum Erliegen kam.
Diese Zigarrenfabriken beschäftigten meistens Frauen aus dem Ort. Die überwiegend manuelle Tabakwarenproduktion wurde später durch die maschinelle Herstellung immer mehr verdrängt, so dass die Arbeitsplätze entfielen und die dazu gehörigen Gebäude überflüssig wurden.
1967 hat die Firma Steyert, die seit 1877 eine mittlere Zigarrenfabrikation betrieb, ihre Pforten geschlossen.
Interessant: Früher gab es in Gottenheim noch ein weiteres Gasthaus in der Hauptstraße 65 am Ortsausgang in Richtung Wasenweiler, das Gasthaus zur Sonne
.
Heute: Schön renoviertes Anwesen der Fam. Steyert am Anfang der Kirchstraße, die zur Rebhisli-Tour
in den Alten Rebberg
führt.
Wir umrunden unterhalb der Kirchstraße den Flachbau, der etwas in den Kirchberg gebaut ist...
O: Ehemalige ARAL-Tankstelle
Früher: Die 1961 erbaute ARAL-Tankstelle mit Reparaturwerkstatt in der Hauptstr. 49.
Gegenüber des einstigen Gasthauses Sternen bzw. der späteren Zigarrenfabrik Steyert lag zur Hauptstraße hin ein großes Gartengelände.
1961 bekundete der Automechanikermeister Paul Schweizer Interesse an dem Grundstück zum Bau einer Tankstelle mit Autowerkstatt. Zunächst verpachtete die Familie Steyert ihren Garten und verkaufte in 20 Jahre später endgültig an die Firma Strohmeier, die darauf eine ARAL-Tankstelle mit Werkstatt errichtete, die von Paul Schweizer gepachtet wurde. Für Gottenheim war es ein großer Fortschritt eine Autowerkstatt mit Tankstelle zu haben.
1969 übernahm Gerold Berger mit seiner Familie die Tankstelle und baute die Autowerkstatt in den Folgejahren weiter aus. Er war berühmt für seine umfangreichen Erfahrungen mit Landmaschinen
jeder Art und hat so manche Traktoren, Mopeds und andere Geräte mit Verbrennungsmotoren wie den sog. Düsenjäger
(motorisierte Schulterspritze) oder einen
Solo Minor
wieder zum Laufen gebracht.
1997 erkrankte er leider schwer und starb bald darauf, so dass die ARAL-Tankstelle von einem anderen Pächter übernommen wurde.
2008 wurde die Tankstelle, auch weil sie zu klein geworden war und eine aufwendige Sanierung anstand, schließlich vom damaligen Pächter aufgegeben. Wegen moderner Tankstellen im Umland wurde kein neuer Pächter gefunden, so fiel die Tankanlage dem Bagger zum Opfer.
Interessant: In der Umkircherstr. 7 war eine weitere Tankstelle (bis in die 70er Jahre SHELL, später Freie Tankstelle) bis Anfang 2000 in Betrieb, seither dort Autoreparaturen. Eine weitere historische Zapfsäule, die früher im Hof
des Gasthauses zum Bahnhof
stand, befindet sich zur Erinnerung heute im Vorgarten der Bahnhofstraße 2. Gottenheim hatte früher mehrere Tankstellen, heute keine einzige mehr.
2009 wurde das Grundstück von der Winzergenossenschaft Gottenheim erworben, das bestehende Büro mit Nebenraum erweitert und als schmucke Verkaufsstelle Zehngrad
für Gottenheimer Weine, Sekt und ausgewählte Geschenkartikel eingerichtet.
Heute: Ladenlokal der WG Gottenheim zum Weinverkauf: Zehngrad
.
Auch Sekt, Spirituosen sowie Hundebedarf in der Hundeboutique Endless Love
Unterhalb der Tankstelle in der Hauptstr. 47 ein großes Haus mit einem Imbiss im Erdgeschoss...
P: Ehem. Tante-Emma-Laden
Früher: Ein Tante-Emma-Laden
zum Einkaufen (bei s´Hartebache
, später s´Dangels
).
Seit den 1920ern gab es in der Hauptstraße 50 den Kolonialwarenladen von Otto und Maria Hartenbach (Einkaufen bei s´Hartebache
).
1938 übernahm Tochter Mathilde den Laden. In den 40er bis 50er Jahren war hier sogar eine kleine Tankstelle (eine einzelne Zapfsäule).
1947 heiratete Mathilde Max Dangel und 1959 haben beide vis-à-vis in der
Hauptstraße 47 die
Scheune abgerissen, danach das Haus umgebaut und im Ergeschoß Platz
für zwei Läden geschaffen (Einkaufen bei s´Dangels
).
Interessant: In der Hauptstraße 50 befand sich später bis Ende der 1980er Jahre eine Filiale der Volksbank Breisach, bis diese 1990 mit der Raiffeisenbank Tuniberg und der RaiBa-VoBa Kaiserstuhl-Tuniberg zur Volksbank Kaiserstuhl-Tuniberg fusionierte. Nach weiteren Fusionen (1999 zur Volksbank Breisgau-Süd) wurde die Filiale der Volksbank Breisgau-Markgräflerland in der Hauptstr. 23 dann 2020 (Nullzinspolitik und E-Banking) endgültig geschlossen.
1955 gab es u.a. 3 Metzgereien in Gottenheim
In den 1960ern gab es 7 Lebensmittelläden:
- Umkircher Straße 1, Rosa Hess (SPAR)
- Mühlenstraße 1, Maria Blum (A&O)
- Hauptstraße 12, Walter Schneider
- Hauptstraße 47, Mathilde Dangel (CENTRA)
- Hauptstraße 59, Elsa Fackler, ab 1956 Christina König und ab 1966 Monika Wiloth (EDEKA)
- Schulstraße 22, Rosa Eisele (VIVO)
- Brunnenstraße 8, Brigitte Meining (SPAR)
In den 1960er/70er Jahren war in der Hauptstraße 47 im Erdgeschoß rechts zunächst das Radio- und Fernsehfachgeschäft Otto
, danach der Schuhladen Ria Bianchi
untergebracht.
1988 übergab Mathilde Dangel nach 50 Jahren ihr Lebensmittelgeschäft an Sohn Rainer, der es umfangreich erneuerte, das Sortiment vergrößerte und mit modernen Theken & Kühlraum ausstattete.
1992 musste Dangels Lebensmittelladen aber doch aufgegeben werden, da der allgemeine Niedergang des Lebensmitteleinzelhandels durch die Nähe zur Stadt Freiburg und
das geänderte Einkaufsverhalten (Discounter: Geiz ist geil!
) nicht aufzuhalten war.
Bis 2009 folgte ein Schlecker-Drogeriemarkt
und als letzter Lebensmittelladen 2010 - 2013 das Gottemer Lädele
mit türkischen Spezialitäten.
Heute: Guter Schnellimbiss König Kebap Haus
. Grundversorgung erfolgt durch Supermarkt Netto
(Ortsausgang Ri. Bötzingen)
Zwischen Zehngrad
und dem Laden gehen wir 20 Meter die Salzgasse und haben drei Alternativen:
1) Barrierefrei (d.h. Auslassen der Stationen Alte Schule
& Kirche
) folgen wir der Salzgasse, dann der Rathausstr. bis zur Einmündung Mühlenstraße, diese vor bis zur Waltershofer Straße und rechts zur Station Dorfbach / Schwemme
.
2) Als halbe Tour die Salzgasse weiter, nach 100 Metern links zur Hauptstraße, rechts zur Station Alter Kindergarten
, dann zum Rathaus oder Bahnhof, Tourende.
3) Tipp: Wir gehen die gesamte Historische Tour und steigen die kleine Fußgängertreppe hoch. Nach 10 Metern kommt links in der Kirchstraße 1...
Q: Ehemaliges Altes Schulhaus
Früher: Das erste Gottenheimer Schulhaus wurde 1788 in der Kirchstraße 1 erbaut.
1788 wurde das erste Schulhaus von der Gemeinde gebaut; denn in diesem Jahre weigerte sich der Pfarrpatron, der Bischof von Basel, den Handwerkern in Gottenheim die Löhne zu zahlen, obwohl er nach dem Gesetz von 1774 dazu verpflichtet war, weil er keinerlei Einkünfte aus der Filiale bezog. Es handelte sich um das Gebäude in der Kirchstraße 1, das ältere Gottenheimer heute noch alte Schule
nennen.
Es wurde aber nicht sehr stabil errichtet, denn 1812 erteilte das Ministerium die Genehmigung zum Bau eines neuen Schulhauses. Nach langen Beratungen entschieden sich die Gemeindevertreter jedoch für einen Um- und Erweiterungsbau. Das Abbruchholz des zum Teil abgerissenen Gebäudes brachte der Gemeindekasse noch 43 Gulden. 1813 forderte Martin Wenzinger aus Mördingen
für seine Lieferung von Kalk und Backsteinen 11 Gulden. Die Arbeiten schritten langsam voran, erst um 1817 waren sie abgeschlossen. Die Kosten betrugen etwa 2200 Gulden. Der Unterricht wurde während der Umbauzeit im gegenüberliegenden Gasthaus Sternen
abgehalten. Der Wirt Johann Mayer erhielt jährlich 29 Gulden für einen Raum als Schulstube und weil er dem Lehrer Wohnung gab.
1835 musste das Gebäude von der Gemeinde erneut renoviert werden.
Die Badische Schulstatistik (Auskunftsbuch über die Schul- und Ortsverhältnisse sämtlicher Schulorte des Großherzogtums Baden) bezeichnet das Schulhaus als gut: Dienstwohnung: fünf ziemlich kleine Zimmer im 1. und 2. Stock, Schweine- und Hühnerstall. Scheuer, Waschküche, Backofen, Pumpbrunnen beim Haus, Wasserleitung in Aussicht. Ein Unterlehrerzimmer befindet sich im Rathaus.
Dies entsprach keinesfalls der Realität, war doch das Schulhaus mitten im Umbau und die Dienstwohnung im Gasthaus Sternen
.
Als die Räumlichkeiten durch Zunahme der Schüler und Lehrer nicht mehr ausreichten, entschloss sich die Gemeinde zum Neubau einer Schule im damaligen Gässle
.
1912 nach der Eröffnung der neu erbauten Schule wurde das alte Schulgebäude aufgegeben und zum Verkauf angeboten. 1922 wurde es an die Familie Pfeil/Hagios verkauft, die es zu Wohnungen umgebaut hat.
Heute: Renoviertes großes Mehrfamilienwohnhaus in Privatbesitz.
Wir folgen der Kirchstraße zum Wahrzeichen von Gottenheim mit herrlichen Blick über das Dorf...
Tipp für Wanderer: Ab der Kirche kann man die Kirchstraße weiter hoch, am Friedhof vorbei, die bekannte
Rebisli-Tour
laufen
- ein vier km langer Rundwanderweg durch den Gottenheimer Alten Rebberg
und zur Kirche zurück, zur historischen Tour.
R: Kath. Kirche St. Stephan
Früher: Bereits im Jahre 1465 wird von einer Ruinosa-Kapelle
in Gottenheim berichtet.
Bei der ersten urkundlichen Erwähnung der Kirche von Umkirch, am 14. April 1139, wurde die Filiale Gottenheim mit der Kapelle und Kirche zusammen mit anderen umliegenden Kirchen erwähnt.
Am 20. Dezember 1465 wurde in den Investiturprotokollen die Gottenheimer Filiale jedoch als baulich ruinös bezeichnet. 1493 bekam Gottenheim die Ausnahmegenehmigung zum Anlegen eines Gottesackers
(Friedhof) um die Kirche herum.
Am 17. Juni 1633 zerstörten die Schweden diese Kirche. Es dauerte 100 Jahre bis die Gottenheimer wieder ein würdiges Gotteshaus erhielten. Mit der Wiederherstellung der ruinierten Kapelle wird auch der ehemalige Turm errichtet worden sein. Der spätgotische Chorturm enthielt ein Kreuzgewölbe mit spitzbogigem Wandbogen, dessen Rippen auf mit Schildchen versehenen Trägern saßen.
Schon im 16. Jahrhundert bezog die Kirche den Zehnten
für den Unterhalt, die Belange des Kirchenbaus, für den Unterhalt des Pfarrers und des Eigenkirchenwesens, was auch wegen Zweckentfremdung oft zu Unstimmigkeiten,
Streit und Prozessen führte. Auch in Gottenheim wurde der Streit oft handgreiflich ausgetragen, wobei sogar der Friedhof von diesen Vorkommnissen nicht verschont blieb und dadurch entweiht wurde. Pfarrer Herrgott bekam
vom Konstanzer Generalvikar den Auftrag die Wiederweihe vorzunehmen. Weitere ungenannte Streitigkeiten und Vorkommnisse führten zu unbeliebten Visitationen und Vorgängen. Man schlug vor, die in Umkirch für
Gottenheim bestehenden Pfarrrechte nach Gottenheim zu übertragen, was aber der Bischof in Basel nicht erlaubt hat.
Mit Schreiben vom 12. September 1816 hat das Großherzogliche Ministerium des Innern beschlossen, dass der Filialverband des Orts Gottenheim mit Umkirch aufgehoben sei. Das bisherige Vikariat wurde selbständige Pfarrei.
1893 wurden bei der Restaurierung wertvolle historische Wandmalereien entdeckt, u.a. die Gestalt Jesu Christi und die 12 Apostel, ferner die Heiligen Stephanus, Andreas, Thomas und Bartholomäus.
Am 24. Februar 1945 wurde all das durch einen Bombenvolltreffer zerstört. Ab 1954 wurde der Kirchturm wieder neu und höher aufgebaut. In den Jahren 1972–1974 wurde das Kirchenschiff innen vollständig renoviert (u.a. die Kanzel entfernt) und Anfang der 1980er Jahre schließlich auch der Altarraum umgestaltet.
Die Orgel wurde ursprünglich 1858 von Orgelbauer Eduard Stattmüller, Hugstetten, für Umkirch gebaut und 1980 für Gottenheim erworben und umgebaut. Die mechanische Windladeorgel hat zwei Manuale, 21 Register und ca. 1.600 Pfeifen.
Vier Glocken hängen im Glockengestühl: die große Dreifaltigkeit
(gegossen 1989 bei Karl Metz Karlsruhe, 1324 kg, 1,26 m Durchmesser, Ton "es"), die mittleren
(gegossen 1726 von den Brüdern Rossier direkt vor der Kirche, 780 kg, 1,12 m, Ton "ges" und 450 kg, 88 cm, Ton "b") und die kleine Petrus und Paulus
(1989, 240 kg, 74 cm, Ton "des").
Die zwei mittleren haben den 2. Weltkrieg durch glückliche Umstände überlebt: Wegtransport nach Hamburg, dann aber doch kein Einschmelzen wegen unklarer Legierung!
Heute: Kathol. Kirche, Kirchenführung. Außen Ehrendenkmal für alle Kriegsopfer.
Wir gehen den steilen Kirchberg zur Rathausstraße hinab und folgen nach 100 m rechts der Mühlenstraße zur Waltershofer Straße. Rechts im Hintergrund das Sägewerk und am Bach die ehemalige Mühle.
Wir gehen aber links die Waltershofer Straße vor bis zum Dorfbach
...
S: Ehem. Schwemme (Dorfbach)
Früher: Flache Steintreppen führten zum Bach hinunter und eine Furt durch ihn durch.
Der Dorfbach mit Schwemme war schon immer ein zentraler und markanter Bereich in unserem Dorf, hier verzweigt sich der große Mühlbach, der sich um die Mühle herum aufteilt in den Falterbach und den
Neugraben (auch Brandbach
genannt), die dann beide nach Nord(westen) in Richtung Bötzingen bzw. Neuershausen fließen und sich schließlich vor Eichstetten wieder vereinen.
Die Wasserrechte am Mühlbach in Gottenheim hatten die Getreidemühle und die Sägemühle inne. Ein weiteres Wasserrecht war der Getreidemühle in Eichstetten zugesprochen wodurch es nicht selten zu Unstimmigkeiten zwischen Mühle/Sägewerk in Gottenheim und der Mühle in Eichstetten kam.
Im Dorfbach wurde schon von alters her an einer gut begehbaren und trittsicheren Stelle die Wäsche gewaschen und gebleicht. Das Gottenheimer Freibad
war zu jener Zeit der Dorfbach wo sich die
Kinder gegenseitig das Schwimmen beibrachten. Im Dorfbach war in den Sommermonaten auch der Treffpunkt mit dem Vieh (Pferde, Ochsen und Kühe) zum Tränken, so wie auch das wöchentliche Bad (Schwemme
) der
Pferde am Sonntagmorgen.
Eine besondere Abwechslung erlebte die Jugend, wenn sogenannte Zigeunerwagen nach Gottenheim kamen und am Dorfbach für ein paar Tage logieren durften. Als besonderes Erlebnis sei festgehalten, dass an einem Wintertag eine Zigeuneroma im Dorfbach stand und ihren Enkel auf dem Arm zur Taufe mit dem Pfarrer begleitete.
In den 1960er Jahren wurde aufgrund der Gefahr von Überschwemmungen der Mühlbach in massive Betonwände eingefasst und mit vier Stauwehren versehen, um den Wasserstand für die Mühle und das Sägewerk sowie den Abfluss in Richtung Falterbach oder Neugraben regulieren zu können.
2007 wurde der von der Narrenzunft Krutstorze
aufgestellte Narrenbrunnen renoviert. Er zeigt die Gottenheimer Fasnetfiguren:
den Stumpen
(der kleine), den Krutwächter
(der große) und das Jockeli
(mit Blechtafel).
2013 hat die Narrenzunft dort als weitere Attraktion ein Insektenhotel in Eigenleistung erstellt.
2015 wurden die 1994 erbauten Fußgängerbrücken aus Holz vollständig erneuert. Gelegentlich veranstaltet die NZ hier im Sommer ein Entenrennen
.
2017 Umgestaltung des Bachufers an der Umkircher Straße zum Treffpunkt Am Dorfbach
.
Heute: Grünanlage mit Bäumen zum Ausruhen für Wanderer / Radler. Baumbibliothek
Vom Narrenbrunnen aus gehen wir 25 Meter Richtung Umkirch bis zur kleinen Bachbrücke und sehen dahinter ein großes Winkelgebäude...
T: Ehemalige Mühle / Sägewerk
Früher: Mühle um das Nahrungsmittel Mehl und das Baumaterial Holz herzustellen.
Die Mühle wurde 917–927 erbaut und war ab 1008 im Besitz und beherrscht vom Kloster St. Margareten in Waldkirch, und zugleich auch Dinghof (Stätte wo jährlich Rechenschaft abgegeben werden musste). Zu dieser Gerichtsversammlung kam die Äbtissin aus Waldkirch, um Hof zu halten und Kasse zu machen. Für die Bauern war es Pflicht an der Tagung teilzunehmen; bei Nichterscheinen war eine Geldbuße fällig. Kaiser Otto der III. welcher sich im Jahre 994 in Sasbach a. K. aufhielt erhob St. Margarethen zum Reichskloster.
Die Getreidemühle war ein großer Betrieb mit fünf Mahlstühlen und der ausgegliederten Sägemühle mit Landwirtschaft.
Über die Müller ist Folgendes bekannt: 1750 musste der Müller Klein fünfzig Taler Geldstrafe bezahlen, weil er am Sonntag gemahlen hatte. Für weitere Verstöße wurde ihm die Exkommunikation angedroht!
Bereits 1731 hatte Klein als Vogt mit Hans Hess dem Pfarrer in der Predigt widersprochen, nach dessen Aussage In diesem Dorf leben sie halt lutherisch!
Die Nachfolger von Müller Klein waren Joseph Fuchs, Josef Mayer (1827) und Xaver Maier 1829. Neuer Sägewerksbesitzer ab 1830 wurde Xaver Meyer von Merdingen, er ist der Vorfahre der jetzigen Sägewerksbesitzer, der Familie Meier. Deren Betrieb diente zur Herstellung von Bauholz für die nähere Umgebung.
Nach dem 2. Weltkrieg kam die Mühle in den Besitz der Familie Tibi/Riegger, die den alten Mahlstuhl durch moderne Mahlstühle aus Konkursmasse ersetzte. Die Wasserkraft für die Mühle wurde nur noch genutzt, wenn genügend Wasser im Bach vorhanden war. Die Wasserturbine dient auch heute noch den Familien Meier und Riegger zur privaten Stromerzeugung.
Als die Familie Josef Riegger ins Rentenalter kamen, wurde der Mahlbetrieb reduziert und dann Ende der 1980er Jahre endgültig eingestellt.
Ausgewählte Bilder von den Innenräumen.
Das Dachgeschoss wurde 1982 und die unteren Mahlräume 1990–93 zu Wohnungen umgebaut.Das auf der anderen Bachseite entlang der Waltershofer Straße gelegene Sägewerk der Fam. Meier wurde laufend modernisiert und stetig vergrößert. Das Sägewerk hat sich auf die Produktion von Euro-Paletten spezialisiert.
Heute: Mühle ist zu Wohnungen umgebaut; der Bach treibt noch die Wasserturbine an.
Vis-à-vis über der Umkircher Straße sehen wir die große Winzerhalle der WG Gottenheim, früher...
U: Ehemaliger Dreschschopf
Früher: Großer überdachter Platz außerhalb zum Betrieb einer stationären Dreschmaschine
In früheren Jahren stand an diesem überdachten Platz eine stationäre Dreschmaschine, mit der die Gottenheimer gemeinsam ihr Getreide droschen, bis nach 1950 selbstfahrende Mähdrescher auch in Gottenheim aufkamen.
Neben den hauptberuflichen Landwirten hatten auch viele erwerbstätige Bürger im Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft mit kleineren Rebgrundstücken. Die landwirtschaftlichen Produkte wie Kartoffeln, Getreide, Rüben oder Wein dienten in erster Linie den eigenen Bedürfnissen. Insbesondere der ertragsstarke Weizen wurde in größeren Mengen angebaut, da der Bedarf an Mehl für das tägliche Brot gerade in größeren Familien beachtlich war. Nach der Getreideernte wurden die Garben in Bündeln nach Hause in die Scheune gefahren. Im Spätjahr war dann der Zeitpunkt zum Dreschen
: Nachdem die Ähren trocken waren, mussten diese von der Scheune zur Dresche gebracht werden.
Dreschen war eine sehr arbeitsintensive Tätigkeit, für die 5 bis 7 Personen benötigt wurden. Nach getaner Arbeit freute man sich auf das ausgiebige Mittagessen, welches zum Beispiel aus Schinken von der Hausschlachtung und Kartoffelsalat bestand. Die gute Laune wurde noch ein wenig mit eigenem Fasswein aus dem Keller verbessert.
Die gemeinsame Arbeit und das gesellige Beisammensein danach, zeigte die damals notwendige gegenseitige Hilfe, welche mit einem gegenseitigen herzlichen Dankeschön beendet wurde.
1938 wurde dort auch eine gemeinschaftliche Trocknungsanlage für den Gottenheimer Tabak erstellt, um bessere Tabakpreise zu erzielen.
1971 wurde der Dreschschopf abgerissen und von der Winzergenossenschaft Gottenheim dafür eine moderne Halle erstellt. Darin werden während der Weinlese die in großen Bottichen (Boggen
) angelieferten Trauben registriert, gewogen, die Öchslegrade (Zuckergehalt) ermittelt und dann auf größere Fuhrwerke zum Transport in den Badischen Winzerkeller nach Breisach umgeladen.
Bis 2010 fanden (mangels großer Festhalle) in der Winzerhalle Jubiläumsveranstaltungen der Vereine statt. Zum Beispiel 130 Jahre Gesangverein und 125 Jahre Musikverein sowie 50 Jahre Winzergenossenschaft.
Heute: Winzerhalle der WG zum Erfassen der Weintrauben während der Weinlese.
Zurück auf der Fußgängerbrücke sehen wir Richtung Norden, über der Straße rechts als auch etwas weiter hinten links vom Bach, stattliche Gebäude...
V: Ehemalige Gerbereien
Früher: Zwei Gerbereien beidseits des Mühlbachs, die dessen Wasser nutzten.
1804–1805 wurden am Mühlbach Richtung Bötzingen gleich zwei Gerbereien erbaut:
1) Rechts im Vordergrund (durch die großen Bäume etwas verdeckt) die Gerberei Redle
mit dem Gerberzeichen X Hkg w
, das spätere Anwesen Steyert, Haus Nr. 223. Das Gebäude wurde 1804 erbaut und 1898 umgebaut.
2) Links im Hintergrund auf der anderen Bachseite die Gerberei Schwenninger
, sie war wahrscheinlich die Größere. Der Bau dieser Gerberei ist auf 1805 datiert, ein stattliches Anwesen mit dem Gerberzeichen Scher legen u. Logkäs
.
Die Familie Schwenninger, eine Witwe und zwei Söhne, hatte es nicht immer leicht: Oft wurden fertige und halbfertige Waren gestohlen, wahrscheinlich von fachkundigen Dieben. Diese Diebstähle waren auch im Großherzoglichen Amtsblatt ausgeschrieben.
1820 hat der Gerber Michael Schwenninger das ganze Anwesen zum Verkauf angeboten. Am 27. März 1821 wurde es wie damals üblich meistbietend zur Versteigerung ausgeschrieben. 1865 wurde diese Gerberei schließlich gemäß Kaufvertrags vom 2. September (Abschrift) für 5.400 Gulden vom Gerber Cornel Feißt und seiner Ehefrau Caroline geb. Wehrle aus Ehrenstetten, an Josef Anton Grafmüller, Bürger und früherer Bäcker aus Waldkirch verkauft.
Aus Wikipedia zur Geschichte des Gerbens:
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Dampfmaschinen eingesetzt. Neben dem Antrieb der Maschinen wurde deren Dampf auch zur Herstellung konzentrierter Gerbextrakte verwendet.
Diese ermöglichten eine Verkürzung der Gerbzeiten von mehreren Monaten auf einige Wochen. Dadurch entstand eine rationell arbeitende, stark wachsende Gerbindustrie.
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Lederhandwerk der drittgrößte Gewerbezweig im Deutschen Reich. Um 1840 wurden die ersten Gerbereimaschinen entwickelt.
Bis dahin erfolgte die Bearbeitung immer noch manuell, seit der Steinzeit nur wenig verändert. Es wurden lediglich einfache Pumpen oder
Transporteinrichtungen verwendet. Die Entwicklung von Gerbgefäßen, die eine Bewegung des Hautmaterials ermöglichten, vor allem das drehbare Gerbfass, war von besonderer Bedeutung.
Die chemischen Prozesse konnten dadurch wesentlich beschleunigt werden. Viele moderne Gerbereimaschinen arbeiten noch nach dem gleichen Prinzip.
Aus den Kolonien wurden neue, gerbstoffreiche Vegetabilgerbstoffe eingeführt. 1861 wurde das erste Chrom-Gerbverfahren patentiert. Größere Bedeutung gewann die Chromgerbung aber erst im 20. Jahrhundert.
Heute: Die Anwesen mit den Wohnhäusern und Scheunen befinden sich in Privatbesitz.
Wir überqueren die Waltershofer Straße und gehen die Hauptstraße in Richtung Rathaus, vis-à-vis...
W: Ehemaliges Gasthaus Löwen
Früher: Große Gastwirtschaft mit überörtlich bekannter Fasnetveranstaltung Louis Ranch
.
Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es das Gasthaus zum Löwen
.
Es hatte eine große Gartenwirtschaft mit Kastanienbäumen und einer Kegelbahn.
1845 gab es fünf Wirtshäuser in Gottenheim
Handbuch der sämtlichen Bundesstaaten
:
1) Löwen
, Hauptstraße 6
2) Deutscher Kaiser
, Hauptstraße 20
3) Sternen
, Kirchstraße 2
4) Adler
, Hauptstraße 50
5) Krone
, Hauptstraße 57
Der Löwenwirt Julius Dangel senior hatte vier Söhne und eine Tochter, Sohn Walter und Tochter Elise wanderten in die USA / Kanada aus.
1949 nach Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft übernahm sein Sohn Julius das Gasthaus und baute es mit viel Eigenleistung beständig und unermüdlich auf die heutige Größe aus. Auch nach dem frühen Tod seiner Frau Louise betrieb er als guter Koch die Gaststätte noch bis 1990 weiter.
Jedes Jahr zur Fastnachtszeit wurde die Wirtschaft nach der Wirtin Louise Dangel mit einem großen Plakat in Louis Ranch
umbenannt. Dort fanden seit Ende der 1940er bis Anfang der 1980er Jahre große Fasnetveranstaltungen statt, die Gottenheim im ganzen Umland sehr bekannt machten.
Interessantes zur Gottemer Fasnet erfährt man im Filmprojekt Louis Ranch
das die Herkunft des Namens Krutstorze
für die Gottenheimer Narrenzunft in einer Zeitreise filmisch erklärt.
1990 wurde das Gasthaus umgebaut und von verschiedenen Pächtern als Seniorenheim Unter den Kastanien
betrieben. Aufgrund der zentralen Lage wohnten auch viele GottenheimerInnen dort.
2014 musste das Seniorenheim auch aufgrund gestiegener Brandschutzanforderungen aufgegeben werden und die BewohnerInnen mussten zum größten Teil in ein neues Seniorenheim nach Ihringen umziehen.
2015 erfolgte durch drei verschiedene Investoren der vorläufig letzte Umbau zu einer Praxis für Physiotherapie (EG, UG), U3-Betreuungsgruppe (EG) und Apartmentwohnungen (OG, DG).
Heute: Eine moderne Physiotherapiepraxis, eine U3-Betreuungsgruppe sowie Apartments für Handwerker & Studenten.
Wir queren zurück auf die südliche Straßenseite und sehen an der tiefen Hofeinfahrt am Ende...
X: Ehemaliger Farrenstall
Früher: Scheune und Stall eines Privathauses, später der Farrenstall der Gemeinde.
Farrenstall bezeichnet in Baden-Württemberg ein Gebäude, in dem die gemeindeeigene Vatertierhaltung betrieben wurde. In vielen deutschsprachigen Bereichen wurde die Pflicht zur Vatertierhaltung den Gemeinden bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auferlegt. Teilweise kam man dieser Pflicht nach, indem man einzelne Bauern für die Haltung der Vatertiere entlohnte, meist setzte es sich aber mit der Zeit durch, ein gemeindeeigenes Gebäude zur Haltung der Vatertiere zu bauen.
Obwohl die gemeindliche Pflicht zur Vatertierhaltung erst zum 1. Januar 2000 wegfiel, setzte sich bereits seit den 1960er Jahren die künstliche Besamung immer weiter durch, so dass die meisten Farrenställe bereits vor 1980 ihre Funktion verloren und aufgegeben wurden. Die leerstehenden Gebäude, die meist Bestandteil der Gemeindetradition waren und dazu häufig unter Denkmalschutz standen, wurden oft umgebaut und anderen Zwecken zugeführt...
Quelle: Wikipedia
Mit Gemeinderatsbeschluss vom 13. März 1970 wurde in Gottenheim die Farrenhaltung abgeschafft. Der leer stehende Stall mit der dazu gehörigen Scheune, wurde von der Gemeinde für Bauhof und Feuerwehr genutzt und später ein wenig umgebaut.
2007 hatten findige Bürgerinnen und Bürger die gute Idee, dieses Gebäude für die Allgemeinheit zu renovieren und für Treffen und sonstige Unterhaltungen zu nutzen. So wurden diese landwirtschaftlichen Räume in ehrenamtlicher Eigenleistung zu einer schönen Bürgerscheune umgebaut, in der sich heute einheimische aber auch auswärtige Gäste wohlfühlen.
2015 wurden in der Bürgerscheune und im Foyer daneben (ehemalige Rathausscheune) die Fußböden erneuert und 2016 erhielt das Foyer ein neues, transparentes Eingangstor.
Heute: Veranstaltungsraum der Bürgergruppe Bürger-Scheune
für Kleinkunst.
Hier schließt sich die Historische Tour
und wir sind wieder beim Rathaus, wo sie begonnen hat:
Ende Historische Tour Gottenheim
• Wie hat Ihnen die Tour gefallen?
• Haben Sie Ergänzungen / Fotos?
• Schreiben Sie eine
kurze e-Mail
Y: Ehemaliges Schlipfli
Früher: Kürzester Fußweg für Ortskundige um den Ortskern in Nord-Süd-Richtung zu queren.
Der Dialekt-Begriff Schlipfli
bezeichnet die insgesamt 120 m lange Fußgängerpassage von der Hauptstraße bis zur Einmündung der Mühlenstraße in die Rathausstraße und steht für die schmalste Engstelle, die nur einen
Meter breit war. Diese konnte man mit Gerätschaften oder Schubkarren gerade noch so durchschlupfen
.
Im 20. Jahrhundert konnten geschickte Gottenheimer auch mit Fahrrad oder sogar Moped (natürlich ohne abzusteigen) durchfahren, was aber durch Verkehrsschilder (siehe Foto) eigentlich verboten war...
Und da die Gottenheimer schon immer gerne Spitznamen vergaben, war die Fußgängerpassage den Einheimischen auch unter dem Namen Bursengang
geläufig, nach der Einkaufspassage
zwischen Eisenbahn- und Bertoldstraße in Freiburg, die ähnlich eng und verwinkelt war.
Männliche Gottenheimer nutzen das Schlipfli am Sonntag auch gern um vom Unterdorf oder Hanfreetze auf dem kürzesten Weg in die Kirche und von dort schnell zurück zur Hauptstraße zum
Stammtisch in den Löwen
zu kommen.
Heute: Seit 2018 leider nicht mehr öffentlich zugänglich, da die Strecke teilweise über Privateigentum geht (kein öffentliches Wegerecht). Der Durchgang wurde zuletzt auch seltener benutzt, da es asphaltierte und besser beleuchtete Straßen gibt.
P.S. Auch der
Freiburger Bursengang
wurde 2018 geschlossen und in Ladenlokale, die nur von der Eisenbahn- oder Bertoldstraße direkt zugänglich sind, umgestaltet.
Gottenheim liegt also im Trend der Zeit.
Nach 100 Metern kommen wir linker Hand in den Rathaushof, dort steht die Bürgerscheune
...
Z: Alter Kindergarten (optional)
Früher: Schwesternstation zur ärztl. Versorgung und von 1929 - 1975 katholischer Kindergarten.
1900 wurde mit der Stiftung der ledigen Maria Schmidle an den Kirchenfonds der Grundstein zum Bau eines Kindergartens gelegt: Sie übergab an der Hauptstraße 35 eine Hofreite mit darauf stehendem Wohnhaus, Scheuer und Stall, alles unter einem Dach und einen Garten mit 8,37 ar.
1914 als man mit dem Bau beginnen wollte, brach der erste Weltkrieg aus... Nach dem Krieg übertrug der Kirchenfonds die für den Kindergarten vorgesehene Schenkung an den inzwischen gegründeten Elisabethenverein Gottenheim als Wohnung für zwei Krankenschwestern, die 1929 noch eine Schwester für die im Ausbau befindliche Kinderschule stellten. Dieser Verein war für die Unterhaltung des Kindergartens zuständig.
1934 waren 50 Kinder aus Gottenheim im Kindergarten: Foto mit Namen!
1951 war der Kindergarten bereits erneuerungsbedürftig, doch es sollte zum Leidwesen der Schwestern (Eusebia) fast 10 Jahre dauern, bis der Kindergarten ausgebaut und den hygienischen Vorschriften gemäß modernisiert wurde. Pfarrer Scholl bemühte sich mit viel Geduld um das nötige Geld für den Bau, der am Ende auf 65.000 Mark kam.
Doch Gottenheim wuchs von Jahr zu Jahr weiter und die Kinderzahl mit, so dass die politische Gemeinde einen kompletten Neubau beschloss:
1975 wurde der neue
Kindergarten in der Kaiserstuhlstraße 5, gegenüber der neuen Schule, für 1,2 Millionen DM nach damals modernsten pädagogischen Konzepten gebaut.
2007 plante die Kirchengemeinde unter dem damaligen Pfarrer Wagner eine moderne Versammlungsstätte einzurichten. Dabei stand der Abriss und Verkauf des bisherigen Gemeindehauses zur Debatte, um mit dem Geld eine neue bauliche Lösung in der Nähe der Kirche zu ermöglichen. Doch wegen der zentralen Lage des Gemeindehauses und nach dem klaren Votum einer Gemeindeversammlung schwenkte man schließlich um und nahm das Wagnis einer Renovierung in Angriff.
2009 begannen die konkreten Bauplanungen, nachdem 50.000 Euro Spenden gesammelt wurden und die politische Gemeinde ihre Unterstützung zugesagt hatte. Dachstuhl und Decken wurden abgerissen und das Gebäude komplett erneuert.
2011 wurde schließlich der barrierefreie Veranstaltungssaal mit 120 Quadratmetern eingeweiht, der nun keine Zwischendecke mehr hat, sondern hell und offen ist bis unter den neu aufgerichteten Dachstuhl.
2016 begann der Gemeinderat mit den Planungen für die Errichtung eines ganz neuen Kindergartens auf dem Bolzplatzgelände, der Ende 2019 im Zeit- und Kostenrahmen fertig gestellt wurde.
2024 soll der bisherige neue
(nun mittelalte
und marode) Kindergarten in der Kaiserstuhlstraße abgerissen und danach auf dem Gelände das Projekt
Generationenwohnen
verwirklicht werden...
Heute: Gemeindehaus St. Stephan der kath. Kirchengemeinde (barrierefreier Saal).
Nach 100 Metern kommen wir zum Rathaus...