Entwicklung Gewerbegebiet Viehweid
in Gottenheim
Bericht über die Entstehung des ersten Gewerbegebiets Viehweid
(östlich der Buchheimerstraße) von Gottenheim:
ca.1963-1969 SAFIZ s.p.a.
Der erste Gewerbebetrieb der sich Anfang der 1960er im neuen Gottenheimer Gewerbegebiet Viehweid
(zwischen der Bahnlinie und der Buchheimerstraße) niederließ und eine für damalige
Verhältnisse sehr große Fertigungshalle errichtete, war die Fa. SAFIZ s.p.a. aus Italien.
Sie stellte neben anderen Hof- und Landwirtschaftseinrichtungen speziell in Gottenheim Vakuum-Güllewagen für den europäischen Markt her, die zu jener Zeit in der Landwirtschaft sehr gefragt waren.
Anders als bei normalen Güllewagen, bei denen die Pumpe die Gülle aus den Gruben direkt absaugte und so gern verstopfte, erzeugten die Vakuum-Güllewagen einen Unterdruck bis 1 bar im verstärkten Druckbehälter, so dass die Gülle per Vakuum angesagt wurde, also im Normalfall nicht mit der Pumpe in Berührung kam und diese verschmutzte. Von diesem Produkt gibt es leider nur noch ein paar private Fotos s.u.
Ende der 1960er geriet die Firma in wirtschaftliche Schwierigkeiten und gab schließlich die Fertigung in Gottenheim auf und die große Halle steht einige Zeit leer.
Den nördlichen Teil des Geländes übernimmt für einige Jahre die Autoreparaturwerkstätte Fodor.
Seit 1970 Metallverwertungsgesellschaft mbH Gottenheim (MVG)
1970 gründet sich die Metallverwertungsgesellschaft mbH in Gottenheim und übernimmt das Gelände und die Halle der Fa. Safiz.
Schnell werden im Freigelände zusätzliche Lagerplätze für die vielen Container und zusätzlich Betonboxen für die diversen Altmetallsorten und Schrottarten aufgebaut.
Nach und nach entsteht ein großer Recyclingfachbetrieb, der im Lauf der Jahre die alte Safizhalle zwecks Lärm- und Emissionsschutz komplett mit einer großen Halle einhaust und weitere Hallen baut.
2009 will die Metallverwertungsgesellschaft das Betriebsgelände am Standort Gottenheim für weiteres Wachstum massiv erweitern und bittet die Gemeinde das dafür benötigte Sportgelände zu verlegen. Die Gemeinde kommt dem Wunsch schließlich nach, um den größten Gewerbesteuerzahler im Ort zuhalten und verlegt dazu in den Jahren 2010-2012 ihr Sportgelände.
2012 hat sie im Rahmen der stetigen Erweiterung auch die Gewerbehallen der Fa. Hertweck-Fensterbau (s.u.) übernommen.
Heute ist die MVG einer der größten Metallverwertungs- und Entsorgungsfachbetriebe in Europa.
Bild: Anfang 1970er: Gelände Metallverwertung Gottenheim; Rechts oben die sog. Safizhalle
1984-2000 Hertweck-Fensterbau GmbH
Historie der Hertweck-Fensterbau GmbH ab dem Kauf des Gewerbegrundstücks der Gemeinde Gottenheim:
- Juni 1983 Kauf von Gemeinde Gottenheim
- Dez. 1984 Bezug des 1. Bauabschnitts
- Sep. 1990 Bezug des 2. Bauabschnitts
- Sep. 1999 Bezug Büro und Produktionserweiterung
- Apr. 2001 Verkauf an Fa. Metallverwertung (s.o.)
Schreinermeister Melchior Hertweck gründete 1906 in Gottenheim die Schreinerei Hertweck, die Sohn Adolf nach bestandener Meisterprüfung 1936 weiterführte und 1978 seinem Sohn Alfons Hertweck übergab.
Schnell wurde die Ursprungswerkstatt in der Hauptstraße 62 zu klein, sodass nach kurzer Bauzeit das neue Werk mit 1320 qm im Jahre 1984 bezogen werden konnte. Bereits 1990 erfolgte die nächste Erweiterung um 600 qm. Im Jahr 1999 wurde das Produktionsgebäude nochmals um 600 qm erweitert und der Verwaltungstrakt um zwei Geschosse vergrößert.
Haupttätigkeitsschwerpunkt der zuletzt 50 Mitarbeiter waren die Herstellung und Montage von Fenstern und Fensterfassaden in Holz-Aluminium in ganz Deutschland und Europa. Durch besondere Zulassungen für Beschusshemmungen (Polizei und Militär) sowie Brandschutz war das Unternehmen Marktführer im badischen Raum.