Politischer Weinberg Gottenheim
2005 bis 2020 bewirtschaftete der Gemeinderat Gottenheim (auf Vorschlag des ehem. Bürgermeisters Volker Kieber) ein gepachtetes Rebstück im alten Rebberg Gewann Dimberg
So ist ein Politischer Weinberg
entstanden, in dem Mitglieder aus dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung
sowie politische Gäste aus Nah und Fern zum Wohle unserer Gemeinde miteinander arbeiten und sprechen konnten.
Wie man auf dem Bild oben erkennen kann, beflügelte unser Politischer Wein PW
auch andere Gemeinderäte wie hier z.B. den unserer
Käse&Wein-Partnergemeinde
Bodnegg:
2020: Wie geht's weiter im PW?
Da immer weniger Gemeinderäte genügend Zeit und Interesse haben, zusätzlich zu ihrer Gemeinderatsarbeit auch den Politschen Weinberg
zu bearbeiten,
wurde 2020 leider die letzte Saison des Politischen
Weinbergs:
834 Kilogramm beste Spätburgunder-Trauben in zwei Bottichen, mit einem Zuckergehalt von 108 Grad Öchsle, waren die Ausbeute, die die Helfer aus Gemeinderat, Verwaltung, Kleinkindbetreuung, Winzern und Ehrengästen letztmals am 18. Sept. 2020 ernteten.
Nun sind neue Ideen und andere EinwohnerInnen aus dem Dorf gefragt, die den Weinberg weiter bearbeiten...
BZ-Bericht zur letzten Weinlese 2020 im PW und wie es weitergehen soll
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Bilder: Andrea Liebermann, Kurt Hartenbach und Mario Schöneberg (BZ)
2018 Herbst: Abschluss Schulprojekt
Am Freitag, 14. September, fand im Rebberg der Abschluss des Naturprojektes der Grundschule Gottenheim statt. Das ganze Jahr über hatten die 3. Klasse und 4. Klasse der
Schule im politischen Weinberg der Gemeinde Gottenheim gearbeitet. Unterstützt wurden sie dabei von Winzer Max Dersch und den Klassenlehrerinnen Melanie Meier und Petra
Fröhlich. Zum Herbsten im Weinberg kamen mehr als 30 Kinder – auch die ehemaligen Viertklässler, die jetzt schon auf weiterführenden Schulen sind, waren dabei. Alle Jahre
wieder – werden im politischen Weinberg
der Gemeinde die Spätburgundertrauben gelesen. Was ansonsten Gemeindemitarbeitern, Gemeinderäten und Gästen aus Politik und
Weinwirtschaft vorbehalten ist, wurde dieses Jahr zum Ereignis für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule.
Insgesamt 804 Kilogramm reife, gut durchgefärbte und absolut gesunde Spätburgundertrauben landeten in Rekordzeit in zwei Bottichen. Angeleitet wurden die Kinder bei der Lese von Bürgermeister Christian Riesterer, dem WG-Vorsitzenden Michael Schmidle und kundigen Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung. Nach getaner Arbeit durften einige Kinder mit Michael Schmidle und dem Bürgermeister die Oechsle, das Mostgewicht der Trauben, messen, das mit 107 und 108 Grad bei einem Spitzenwert lag. Zur Stärkung gab es für jedes Kind nach der Arbeit Apfelschorle oder Sprudel und eine Wurst im Weckle. Als Lohn wurde dann ein Liter Traubensaft für jedes Kind verteilt, den die Winzergenossenschaft Gottenheim gesponsert hatte. Henning Johanßen vom Winzerkeller, der jedes Kind vor der Lese mit einem Sonnenwinzer-Käppi ausgestattet hatte, half beim Verteilen des Saftes und freute sich über das Schulprojekt, das den Kindern die Natur am Tuniberg wie auch die Arbeit des Winzers näher brachte
Die Idee von BM Riesterer war im Frühjahr von der Grundschule begeistert aufgenommen worden. Winzer Max Dersch begleitete die Schülerinnen und Schüler sowie
die Klassenlehrerinnen Melanie Meier und Petra Fröhlich bei sieben Treffen im Weinberg – vom Rebschnitt über die Laubarbeit bis zur Weinlese. Wir wollen unseren Kindern
hier vor Ort unsere Weinbauregion und das Winzerhandwerk näher bringen
, so Riesterer. Das Miteinander, die Gemeinsamkeit und die Verbundenheit zum Lebensraum
und der prägenden Weinwirtschaft würden in der Wahrnehmung gefördert. Das ist gelungen
, freuten sich Michael Schmidle und Max Dersch.
Mit einer Dokumentation des Erarbeiteten bedankten sich die Kinder bei Max Dersch für seine Unterstützung. Bürgermeister Riesterer dankte den Lehrerinnen und Dersch für ihre Arbeit mit einem guten Tropfen Rotwein – aus dem politischen Weinberg.
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Text und Bilder: Marianne Ambs
2018: Schulprojekt Weinbau
Künftig arbeiten im Politischen Weinberg
in Gottenheim nicht nur der Bürgermeister, Gemeinderäte und Rathausmitarbeiter, sondern auch die Gottenheimer Grundschüler.
BM Christian Riesterer hat die von der Gemeinde gepachtete Rebparzelle im Gewann Dimberg für die Grundschule geöffnet und gemeinsam mit den Lehrern ein Schulprojekt
initiiert, das vom Gottenheimer Winzer und WG-Mitglied Max Dersch betreut wird. Insgesamt vier Treffen im Weinberg sind geplant, das zweite fand am Dienstag, 15. Mai, im Rebberg statt.
Wir wollen unseren Kindern unsere Region, den Tuniberg und den Weinbau, der Gottenheim seit Jahrtausenden prägt, näherbringen
, umreißt BM Riesterer das Ziel
des Schulprojektes. Die Lehrerinnen seien begeistert von der Idee gewesen, die Grundschüler und den Politischen Weinberg
zusammenzubringen.
Anfang März waren die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse mit ihren Klassenlehrerinnen Petra Fröhlich und Melanie Meier zum ersten Mal mit Max Dersch
im Weinberg unterwegs. Dabei erfuhren die Kinder unter anderem, wie der Weinbau nach Gottenheim kam und viel Interessantes über die Reben, die Rebarbeit und ihre Produkte –
Trauben, Traubensaft und Wein. Beim ersten Treffen im März wurde zudem jedem Kind ein Rebstock zugeordnet, der von den Kindern abgemalt und beschrieben wurde. Wir haben
auch Rebholz mitgenommen und daraus frische Triebe gezogen. Zu Ostern haben die Kinder Ostergestecke aus Rebholz gebastelt
, erinnert sich Petra Fröhlich an die erste
Einheit zum Weinberg.
Zum zweiten Treffen im Weinberg am Dienstag, 15. Mai, kam auch BM Riesterer dazu, um sich über das Projekt zu informieren. Zudem konnte Max Dersch den
Biologen Reinhold Treiber vom Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald gewinnen, der den Kindern die Landschaft am Tuniberg sowie die Flora und Fauna der Region
anschaulich näher brachte. Glücklicherweise blieb es an diesem Vormittag – trotz des verhangenen Himmels – trocken, so dass die Kinder ihre Sitzkissen auspacken und mit
Treiber gemütlich auf dem Gras Platz nehmen konnten. Nachdem der Bürgermeister über die Entstehung des Namens Tuniberg
, der vom keltischen Begriff für Zaun abgeleitet ist,
berichtet hatte, erklärte der Biologe den Schülern die Beschaffenheit des Tuniberger Kalksteins, der wegen der kleinen Punkte auch Roggenstein
genannt wird. Treiber hatte
Exponate mitgebracht – neben einer Gesteinsprobe auch Weinbergschnecken, eine Feder und einen Korken – verbunden mit Fragen an die Schüler zum Tuniberg und zum Weinbau.
Insgesamt vier Treffen im Rebberg sind geplant. Der dritte Besuch der Rebparzelle im Gewann Dimberg soll im Juli stattfinden – dann stehen die Laubarbeit und die
Bodenbearbeitung auf dem Programm. Zudem soll die Entwicklung des Rebstocks beobachtet und beschrieben sowie der Rebstock jedes Mal abgemalt werden. So lernen die Kinder,
wie die Rebe sich im Laufe eines Jahres entwickelt und wie schließlich die Trauben reifen. Alle Besuche im Rebberg werden im Unterricht aufgearbeitet und weitergeführt.
Jedes Kind erarbeitet zum Projekt ein Heft, in dem die Themen und Ergebnisse zusammengefasst werden
, so Petra Fröhlich
Ganz besonders freuen sich die Schüler aber auf das vierte Treffen im Weinberg, das Ende September stattfinden soll. Dann dürfen die Kinder bei der Lese ihrer Rebstöcke
im Politischen Weinberg helfen
, so die Klassenlehrerinnen. Nach der Weinlese im Rebberg ist zudem der Besuch der Winzerhalle geplant, wo die Trauben von der
WG Gottenheim gewogen, die Öchslegrade gemessen und die Bottiche für den Transport zum Badischen Winzerkeller in Breisach vorbereitet werden, wo der BWK
die Spätburgundertrauben zum Repräsentationswein der Gemeinde Gottenheim ausbaut.
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Bilder: Marianne Ambs und Daniel Hengst
2017: Beste Selectionstrauben
So früh wie noch nie wurden am Freitag die Spätburgundertrauben im politischen Weinberg gelesen, denn die Reife und die fortschreitende Fäulnis zwangen die Winzerinnen und Winzer dieses Jahr zu einer
sehr frühen Lese, die schon Ende August begann. Als Helfer bei der Lese konnte der Bürgermeister neben den Bauhofmitarbeitern, die mit Traktor und Anhänger vor Ort waren, auch Gemeinderäte und Mitglieder
der Gemeindeverwaltung sowie als besondere Gäste Eckart Escher vom Badischen Winzerkeller, Günter Linser vom Verein Tuniberg Wein und Michael Meier, Geschäftsführer der Naturgarten Kaiserstuhl GmbH, begrüßen.
Als Vertreter der WG Gottenheim nahm Lothar Schmidle an der Weinlese teil. Auch die ehemalige Bereichsweinprinzessin Verena Ambs war gerne der Einladung zum Herbsten gefolgt. Besonders viel
Spaß beim Herbsten
hatten die Kinder der Gemeindemitarbeiter, die jedes Jahr immer wieder gerne mit Scherle und Eimer ihre Eltern bei der Lese unterstützen.
Nach den Frösten im April war in einigen Bereichen am Tuniberg nichts mehr da. Doch die Reben haben wieder ausgetrieben und in kurzer Zeit schnell aufgeholt. Es ist kaum zu glauben, wie schnell die
Trauben in diesen Parzellen reif geworden sind
, teilte Günter Linser seine Erfahrungen im Weinjahr 2017 mit den Herbstern im politischen Weinberg.
Nach getaner Arbeit – die Trauben passten gut in zwei Bottiche - lud Bürgermeister Riesterer traditionell zum zünftigen Vesper in den Reben ein. Bei Wurst, Käse, Brot, allerlei Leckereien vom Gottenheimer Wochenmarkt sowie Gottenheimer Weinen wurde über das Weinjahr, die Reben, Gottenheimer Themen und das Glück, am Tuniberg daheim zu sein, geplaudert. Denn alle waren sich einig, dass der Ausblick vom Tuniberg in das Rheintal und zum Kaiserstuhl seinesgleichen sucht.
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Alle Bilder: Marianne Ambs
2016: Trauben für den Gemeindewein
Eine gut gelaunte Gruppe traf sich auf Einladung von Bürgermeister Christian Riesterer am Freitag, 7. Oktober, in den Reben auf dem Tuniberg zum Herbsten im politischen Weinberg
.
Mit traditioneller Handlese wurden die Spätburgundertrauben für den Gottenheimer Gemeindewein aus der Rebparzelle heimgeholt. Auch wenn rundherum im Weinberg der Vollernter immer öfter zu sehen ist:
Das Lesegut aus dem gemeindeeigenen Weinberg wurde mit der Hand gelesen. Denn neben der Qualität der Trauben für den Repräsentationswein der Gemeinde, steht die soziale Komponente im politischen
Weinberg an erster Stelle. Nach der Lese wurden von BM Riesterer noch im Weinberg ausgezeichnete 100° Oechsle gemessen.
Der Bürgermeister, der die Helferinnen und Helfer am Mittag im Weinberg begrüßte, berichtete von einem kleinen Wettbewerb im politischen Weinberg: Die drei Reihen der rund 8,6 Ar großen Rebparzelle werden das Jahr über von drei verschiedenen Gruppen bearbeitet. Für eine Reihe sind der Bürgermeister und die Verwaltungsmitarbeiter zuständig, die beiden anderen Reihen werden von zwei verschiedenen Gruppen aus dem Gemeinderat gepflegt. Für die Qualitätskontrolle der Arbeiten sind Max Dersch und Michael Schmidle von der WG Gottenheim verantwortlich, die Spritzarbeiten übernimmt Ex-Gemeinderat Walter Hess. Neben Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung und des Bauhofs sowie einigen Gemeinderäten konnte BM Riesterer Dr. Peter Schuster, Vorstand im Badischen Winzerkeller Breisach (BWK), begrüßen. Der BWK baut die Trauben aus dem polit. Weinberg zu einem vorzüglichen Spätburgunder Rotwein aus, der vor der Abfüllung einige Zeit im Holzfass gelagert wird.
Während der Lese, die gut eineinhalb Stunden dauerte, gab es Gelegenheit zum Austausch über viele Themen. Neben Urlaubsberichten und aktuellen Themen aus der Gemeinde wurde auch der Verlauf der Weinlese besprochen. Dr. Schuster berichtete über eine ausgezeichnete Qualität und eine erfreuliche Menge der im BWK abgelieferten Trauben. WG-Vorstand Michael Schmidle rechnet mit einem sehr guten Jahrgang 2016, anders als im feuchten Frühjahr befürchtet. Vor allem der sonnige und heiße August und die ersten Septemberwochen hätten den Trauben in den Weinbergen am Tuniberg und am Kaiserstuhl sehr gut getan, so die übereinstimmende Meinung der Fachleute. In Gottenheim sei die Lese des Müller-Thurgaus abgeschlossen, derzeit würden die Burgundertrauben gelesen – vor allem Spätburgunder, aber auch Weißburgunder und Ruländer, berichtete Schmidle.
Nach der Lese der Trauben, die gerade in zwei Bottiche passten, wurde im Rebberg noch zünftig gevespert. Karin Bruder vom Bürgerbüro der Gemeinde, die das badisch-mediterrane Vesper vorbereitet hatte, kredenzte frisches Brot und deftige Leckereien vom Gottenheimer Wochenmarkt am Rathaus. Auch das große Stück Allgäuer Käse, das BM Riesterer bei der Eröffnung des Hahleraifestes vom Bodnegger BM Christof Frick geschenkt bekommen hatte, wurde verspeist. Der Bürgermeister schenkte dazu ein gutes Glas Gottenheimer Wein ein – weiß oder rot, die Helfer hatten die Qual der Wahl.
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Alle Bilder: Marianne Ambs
Bilder vom 1. Herbsten 2005
Aufgrund des schönen Spätsommers wartete man bis zum 19. Okt. 2005, um die Trauben gemeinsam zu herbsten: Morgens hatte es stark geregnet, dann kam Nieselwetter, schließlich war es trocken und die Sonne traute sich...
Unterstützt durch die Bürgermeister der Nachbargemeinden Bötzingen, Eichstetten und Umkirch (Hr. Schneckenburger, Hr. Bruder, Hr. Laub) und den Waltershofener Ortsvorsteher Hr. Glöckler,
sowie sachkundiger Anleitung durch die Führung der WG Gottenheim (Werner Baldinger, Max Dersch und Michael Schmidle) sowie laufender Qualitätsüberwachung
durch Egon Zuberer (WBI) und
Karl-Heinz Maier (Bad. Winzerkeller; Tuniberg-Wein e.V.) wurden die Spätburgunder sorgfältig gelesen und die edelfaulen Trauben separiert, damit es auch ein farblich intensiver Rotwein wird.
Ergebnis: immerhin 95° Oechsle
(trotz Nässe). Begleitet wurde das Ganze von Presse, TV und Radio, so dass beim abschließenden Winzervesper in SWR4 ein Live-Bericht
über das Herbsten im Politischen Weinberg in Gottenheim
über den Äther kam. Herbstgedicht von Martha Schmidle.
Der Gemeinde-Spätburgunder
wird nun im Breisacher Winzerkeller separat ausgebaut. Der abzusehende Hochgenuss in Flaschenform
wird mit einem speziellen Etikett ab Weihnachten 2006
an die Gemeinde geliefert.
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Bilder: Kurt Hartenbach und Marianne Ambs
Bilder von den Rebarbeiten 2005
Am 25. April 2005 beschloss der Gemeinderat Gottenheim - auf Vorschlag des damaligen Bürgermeisters Volker Kieber - die Pacht und Bewirtschaftung eines Rebstücks.
Am 1. Juni wurden erstmals die notwendigen Laubarbeiten in dem Rebstück mit Blauem Spätburgunder durchgeführt: Der Vorsitzende der
WG Gottenheim, Werner Baldinger, zeigte dem Gemeinderat und der
Gemeindeverwaltung, wo's lang geht und was zu beachten ist, um die strengen Anforderungen für eine erstklassige Baden-Selektion
zu erfüllen.
Gemeinsam sind wir stark
und so war die Laubarbeit bald mit viel Spaß erledigt.
Am 14. Juni ging es weiter, die Reben waren schon wieder aus dem Rahmen, da musste dringend Abhilfe her. Den Sommer durch wurden die verschiedenen Pflegearbeiten mit Unterstützung der WG durchgeführt,
so z.B. beim notwendigen Teilen
der Weintrauben, um die bei einer Baden-Selektion
geforderte Maximalmenge sicherzustellen....
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Alle Bilder: Kurt Hartenbach