BürgerScheune: Otmar Traber Kabarett
16. Aug. 2018: Otmar Traber Burnout im Paradies
Geschichten also aus dem prallen Leben
Auch bei seinem zweiten Besuch in der Gottenheimer Bürgerscheune begeisterte der Kabarettist Otmar Traber die Gäste. Am vergangenen Donnerstag, 16. August, eröffnete er – wie schon bei seinem ersten Gastspiel in Gottenheim im Mai 2014 – den Besuchern einen scharfsinnigen Blick auf unsere Gesellschaft. Das brillante Programm – gespickt mit einer großen Portion Humor - wurde mit viel Applaus bedacht. Otmar Traber präsentierte in der Scheune im Rathaushof sein aktuelles Kabarettprogramm „Burnout im Paradies“. Drei Männer, drei Leben und das Thema Burnout durchzogen als roter Faden das Programm, mit dem Traber ein überzeugendes, weil überhöhtes, Bild der aktuellen gesellschaftlichen Lebenslagen zeichnete:
Der Schweizer Therapeutenguru Urs Hütterli und sein Motto: Ein Burnout und eine Ehescheidung öffnen jede Tür in heutige Vorstandsetagen.
Albert Trott, der unterwegs ist eine bundesweite Rentner Aktions Front zu initiieren, um ein Leben des immer Schneller, immer Besser, immer Mobiler aus den Angeln zu heben und Gottlob, nicht depressiv irgendwie so was..., weil seine Frau ihn verlassen hat. Internet-Partnerschafts-Portale jetzt nicht grad seine Sache und außerdem Thai Frauen auch nicht mehr das sind, was sie früher mal waren....
Auch die aktuelle Politik und ihre Protagonisten wurden in den Fokus gezerrt: Was früher einmal das Lübke-Englisch
gewesen sei, heiße
heute Oettinger-Englisch
, witzelte Traber etwa und parodierte als letzte Zugabe des Abends Deutschlands EU-Kommissar Günther Oettinger so unvergleichlich, als säße der
EU-Kommissar selbst auf der Bühne. Auch hier überspannte er den Bogen so gekonnt, dass das Publikum aus dem Lachen nicht mehr heraus kam.
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Bilder: Kurt Hartenbach
15. Mai 2014: Otmar Traber Kabarett
Vor vielen Jahren hat es den Südbadener Otmar Traber ins Exil verschlagen: Im Schwäbischen fristet der Kabarettist seither sein schweres Leben zwischen Midlife-Krise und Altachtundsechziger-Romantik. Am vergangenen Donnerstag, 15. Mai, war der gealterte Revolutionär in der Gottenheimer Bürgerscheune im Rathaushof zu Gast, wo er fast 70 Gäste zweieinhalb Stunden lang zum Lachen brachte. Sein satirischer Blick auf Männer und Frauen jenseits der 50 – von Beziehungsstress, beruflichen und gesellschaftlichen Zwängen sowie Familiengründung und Kindererziehung arg gebeutelt – hielt so manchem Zuschauer humorvoll den Spiegel vor. Bei aller Bissigkeit wurde der Kabarettist aber nie gemein – so wurde es für alle Gäste der BE-Gruppe BürgerScheune ein vergnüglicher Abend.
MidlifeRiesen oder gibt es ein Leben nach dem 50. Geburtstag
hat der Kabarettist sein Programm genannt, in dem er als Albert Trott, ein espressogesättigter, rotweinbeleibter und
vom Leben gebeutelter Altachtundsechziger, einen tiefen Blick in den deutschen Alltag wagt. Ausgerechnet an der Einkaufstheke seines Lieblingsitalieners wird Albert Trott vom Vorsitzenden
der örtlichen CDU gefragt, ob er für die christliche Partei kandidieren wolle – er, der in den 70er Jahren in seiner WG ein Che Guevara
-Gelübde abgelegt hat. Dieser Anschlag auf sein
Selbstbild wirft den gealterten Revolutionär in eine tiefe Krise. Und so macht er sich auf die Suche nach der verlorengegangenen revolutionären Libido jenseits von 50 und entgeht dabei keinem
Stolperstein, den ihm das Leben vor die Füße legt.
Der Kabarettist Otmar Traber wurde für dieses Programm mit dem renommierten Kleinkunstpreis der St. Ingberter Pfanne
ausgezeichnet. Zu Recht: Eine Pointe folgte am Donnerstagabend
in der Bürgerscheune der anderen; weder die esoterischen Höhenflüge und Abstürze der Frauen über 50 (alles Heilpraktikerinnen
) noch die zunehmenden Wehwehchen des Altes oder den abstoßende
Kaufrausch bei Aldi
, dem sich auch ein Altachtundsechziger kaum entziehen kann, lässt Otmar Traber dabei aus.
Weitere Infos www.otmar-traber.de
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Bilder: BürgerScheune