Wärmeplanung für Gottenheim

Start der kommunalen Wärmeplanung

Gottenheim möchte die kommunale Wärmeplanung aktiv angehen und hat für diese komplexe Aufgaben die badenovaNETZE GmbH beauftragt. Das Projekt ist nun offiziell gestartet. Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Planungsgrundlage für die Wärmewende in Gottenheim. Ziel ist die Ausarbeitung einer Strategie für einen klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2040, wie es das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg (§27) vorsieht.

Wärmeplanung (c) KEA BW

In den nächsten 17 Monaten werden dabei die wesentlichen Stellschrauben für die zukünftige Wärmeversorgung untersucht. Der Fokus liegt zum einen auf der Frage, wie der Wärmebedarf der Gebäude in Gottenheim reduziert werden kann und zum anderen, wie der verbleibende Wärmebedarf auf klimaneutrale Weise gedeckt werden kann. Der Prozess der kommunalen Wärmeplanung soll darlegen, wie sich die Energiepotenziale und der Energiebedarf systematisch in Einklang brinen lassen. Diese Strategiefindung findet in vier Schritten statt:

  1. Bestandsanalyse
    Im ersten Schritt wird die gesamte Energie- und Gebäudeinfrastruktur sowie die dazugehörigen Wärmeverbräuche und Treibhausgasemissionen erfasst und ein sogenannter digitaler Zwilling, also eine virtuelle Abbildung des energetischen Zustandes der Gemeinde Gottenheim, erstellt.
  2. Potenzialanalyse
    In nächsten Schritt werden sämtliche Potenziale zur Versorgung der Gemeinde Gottenheim mit erneuerbaren Energien erhoben. Dabei werden sämtliche erneuerbare Wärmequellen (Solarthermie, Geothermie, Biomasse etc.), erneuerbare Stromquellen (Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft etc.) und Abwärmepotenziale (Industrie, Abwasser, Rechenzentren etc.) betrachtet. Zudem werden das Potenzial steigender Energieeffizienz und die mögliche Energieeinsparung durch Gebäudesanierung berechnet.
  3. Zielszenario
    Auf Basis der Bestands- und der Potenzialanalyse wird dann ein energetisches Zielszenario für das Jahr 2040 mit Zwischenziel 2030 erstellt. Dieses soll die zukünftige klimaneutrale Energieinfrastruktur unter Einbindung der ermittelten Potenziale darstellen. Dabei werden auch sogenannte Eignungsgebiete beschrieben, in welchen die Wärmeversorgung entweder zentral (z.B. über Wärmenetze) oder mit Einzellösungen (z.B. mit Wärmepumpen) erfolgen kann.
  4. Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog
    Der vierte Schritt ist das Herzstück des Wärmeplans. Die Wärmewendestrategie beschreibt Maßnahmen, mit welchen das Zielszenario erreicht werden soll. Davon werden fünf Maßnahmen priorisiert, die bereits in den ersten fünf Jahren nach Erstellung des Wärmeplans in die Umsetzung kommen und daher direkt im Anschluss der Wärmeplanung durch entsprechende technische Planungsleistungen weitergeführt werden. Der kommunale Wärmeplan soll in den Planungsalltag der Kommunen integriert werden und muss spätestens alle sieben Jahre fortgeschrieben werden.

Geplant ist zudem ein Beteiligungs- und Kommunikationskonzept, um alle relevanten Akteure vor Ort sowie Bürgerinnen und Bürger in Gottenheim zu informieren und zu beteiligen.

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