Hauptstadtkultur in Gottene: Moabiter Theaterspektakel
14. Okt. 2023: Kiezgold
Das Theaterstück basiert auf einem Text von Wolfgang Gorgens, der auch Schauspieler der freien Berliner Theatergruppe ist und im Stück eine der Hauptrollen hat.
Kiezgold
ist ein Theater(grund)stück mit Spreeblick: Im frisch bezogenen Neubau-Penthouse prallen beim Einweihungsumtrunk Welten aufeinander: Zwischen Luxussorgen, Partygeplänkel, Gentrifizierungs-Intrigen und
Existenzängsten tun sich (un-)menschliche Abgründe auf – und plötzlich geht es auf der exklusiven Dachterrasse um Leben und Tod! Vom korrupten Insolvenzverwalter über die verwöhnte Kosmopolitin bis hin
zum personifizierten Altbau, dem der Abriss droht: Kiezgold
zeigt eine bunte Palette schräger Charaktere aus dem Berliner Soziotop, deren Wege sich schicksalhaft kreuzen. Das Theaterstück um Auswüchse
der Immobiliengeschäfte hat auch in der Region Freiburg durchaus Parallelen und ist deshalb auch in der badischen „Provinz“ aktuell. Es darf gelacht werden – ernste Untertöne inbegriffen.
Die Theatergruppe aus dem Berliner Stadtteil Moabit bei der eine gebürtige Gottenheimerin mitspielt ist dieses Jahr zum wiederholten Mal in Gottenheim zu Gast und freut sich über eine volle Halle und ein interessiertes Publikum.
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Alle Bilder: Kurt Hartenbach
27.März 2022: Sedimente oder: Die Bohnensuppe
Wir wissen nicht, wie es Euch ging, aber wir haben während Corona viel geträumt - über das Virus, die Angst, die wir davor haben, und die Frage, was es mit uns macht.
Wir haben diese Träume aufgeschrieben. Daraus ist eine Szenen-Collage entstanden: Sedimente I + II oder: Die Bohnensuppe
.
Regie führt Luzia Schelling, für die Ausstattung und Kostüme sorgt Regine Standfuss.
Wer träumt, geht auf eine Reise – durch merkwürdige Welten, in Sieben-Meilen-Stiefeln oder in Zeitlupe. Die Szenen, die wir nachts im Schlaf durchleben, entziehen sich der Kontrolle durch unser Bewusstsein. Sie bringen unmittelbar und ungefiltert zum Ausdruck, wie verstörend, verunsichernd und absurd die veränderte Situation auf uns wirkt.
Kann man sich in einen Fisch verwandeln, um den Aerosolen zu entkommen? Ist die Erde eine Kartoffel, und gelingt die Flucht aufs offene Meer, wenn kein anderer Ausweg mehr bleibt? Was tun, wenn die Fußgängerampeln auf einmal das tägliche Kontaktkontingent regulieren? Was tun, wenn die Möbel im Home-Office tagsüber ihre Ruhe haben wollen?
Es sind zugleich berührende und groteske Szenen, schräg und schonungslos, voller Irrwitz, Angst und Lebenslust! Es ist ein Theaterstoff, der uns alle bewegt.
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Bilder: Kurt Hartenbach und Luzia Schelling (mit freundlicher Genehmigung)
Juni 2019: Polit-Satire Feelgood
Was geschieht eigentlich in den Hinterzimmern der Macht? Wer feilt an der perfekten Inszenierung der Politik, wer steuert die Debatten? Das Moabiter Theaterspektakel entführt
die Zuschauer im neuen Stück Feelgood
dorthin, wo die Strippen gezogen werden.
Feelgood
spielt am Vorabend eines Parteitages, auf dem der angeschlagene Bundeskanzler unbedingt einen Triumph feiern muss. Inhalte sind zweitrangig, Hauptsache, die Show
stimmt. Plötzlich wird bekannt, dass eine Journalistin einen Skandal um genmanipulierte Pflanzen enthüllt hat und eine explosive Story veröffentlichen will. Nun sind alle alarmiert,
die mit der Sache zu tun hatten. Die Geschichte könnte die ganze Regierung zu Fall bringen, das muss verhindert werden - auch wenn die Wahrheit dabei auf der Strecke bleibt.
Während auf dem Parteitag eine wilde Debatte abläuft, tobt hinter den Kulissen der Kampf ums politische Überleben, koste es, was es wolle.
In der beißenden Satire von Alistair Beaton werden die Mechanismen des Machterhalts brillant enttarnt. Der Autor, der selbst einmal Redenschreiber von Großbritanniens Premier
Tony Blair war, kennt den Politikbetrieb aus eigener Anschauung. Seine politische Satire Feelgood
ist aktueller denn je - und für die Zuschauer ein köstliches Vergnügen.
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Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Luzia Schelling
Okt. 2017: Riverside Drive & Central Park West
Liebe, Leid und Laster – kaum einer schafft es, so heiter-grotesk die großen Abgründe des Lebens zu beschreiben wie Woody Allen.
In seinen beiden Einaktern Riverside Drive
und Central Park West
begegnen wir gescheiterten Schriftstellern, angetrunkenen Ehefrauen und hilflosen Sadtneurotikern. Absurd und geistvoll verknotet
Allen das Triviale mit dem Übersinnlichen. Wir folgen dem Liebhaber, der sich
im Netz seiner Leidenschaft verfangen hat, der melancholischen Geliebten, die der Eiszeit ihrer Ehe entfliehen will, und der zynischen Psychiaterin, die das Alles erklären kann.
Das Moabiter Theaterspektakel
hat die Szenen von Manhattan an die Spree verlegt. Woody Allen in Berlin
entführt in das Herz der Hauptstadt,
wo es der Komödie an kuriosen Wendungen nicht mangelt. Regie: Luzia Schelling.
Woody Allen ist ein US-amerikanischer Komiker, Filmregisseur, Autor, Schauspieler und Musiker. Neben den über 50 Filmen als Drehbuchautor und Regisseur hat er zahlreiche Erzählungen, Theaterstücke und Kolumnen geschrieben.
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Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Luzia Schelling
Nov. 2016: Der Dieb, der nicht zu Schaden kam
von Dario Fo
Theaterautor, Satiriker, Komponist, Nobelpreisträger – der italienische Erzähler Dario Fo war ein Tausendsassa, ein vielseitig interessierter und begabter Künstler.
Am 13. Oktober 2016 ist er im Alter von 90 Jahren verstorben. Eine sehr lebendige Begegnung mit dem Künstler ermöglichte am 12. und 13. November das Moabiter Theaterspektakel
.
Die freie Theatergruppe, die seit vielen Jahren das kulturelle Angebot in Berlin-Moabit bereichert, reist zu einem Gastspiel an den Tuniberg. Organisiert hat den Kulturaustausch zwischen Berlin und Gottenheim Kornelia Ambs, gebürtige Gottenheimerin, Vorstandsmitglied im Verein und Schauspielerin in der Theatergruppe.
Das Moabiter Theaterspektakel präsentierte in Gottenheim das Sommerstück 2016 Der Dieb, der nicht zu Schaden kam
von Dario Fo aufgrund der Nachfrage zwei Mal in der Turnhalle Gottenheim.
Die absurde Komödie begeisterte durch spitzfindigen Humor und rasante Entwicklungen, und sorgte im Sommer 2016 auf der Freilichtbühne am Stadtschloss in Moabit für Furore. Regie: Luzia Schelling.
Presse: Badische Zeitung, Rebland-Kurier
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Alle Bilder: Kurt Hartenbach