100 werden in Gottenheim
5. Okt. 2022 Hedwig Beck 100
Man darf sich nicht hängen lassen
, lautet das Lebensmotto von Hedwig Beck, die in der Rathausstraße in Gottenheim am 5. Oktober ihren 100. Geburtstag feiern konnte. Im Kreise der Familie und mit
Freunden wurde der runde Geburtstag bei Kaffee und Kuchen gefeiert. Zum Gratulieren kam auch Bürgermeister Christian Riesterer vorbei, der die Glückwünsche der Gemeinde Gottenheim, der Landrätin Dorothea
Störr-Ritter, des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überbrachte. Sogar der Erzbischof hat ein Glückwunschschreiben geschickt
, weiß zudem Enkel Marco
Beck, der direkt nebenan wohnt. Eine Überraschung für die Jubilarin war der Besuch des Männergesangvereins Liederkranz
Gottenheim, der musikalisch zum runden Geburtstag gratulierte. Und viele Geschenke
und Blumen habe sie bekommen, freut sich Hedwig Beck: Es ist doch schön, dass viele noch an mich gedacht haben.
Geboren am 5. Oktober 1922 in Gottenheim und dort aufgewachsen folgten nach der Grundschule im Heimatdorf einige Arbeitsjahre in der Zigarrenfabrik in der Bahnhofstraße. Geheiratet wurde mitten im zweiten
Weltkrieg, eine Kriegstrauung
, wie Hedwig Beck sich erinnert. Mit ihrer Tochter Gerda, dem ersten von drei Kindern, musste die junge Mutter beim Luftangriff auf das Dorf in den Bunker im Hahlerai fliehen.
Wir haben es gerade noch geschafft
, erinnert sich Hedwig Beck, die bei der Bombardierung ihr Haus verlor. Nach dem Krieg, als ihr Mann zurückgekehrt war, wurde neben dem zerbombten Haus ein neues gebaut,
in dem sie mit Mann und Kindern zufrieden lebte. Während der Ehemann bei der Bahn arbeitete, war sie für Kinder, Haushalt, Garten und Reben zuständig. Das sei immer viel Arbeit
gewesen, so Hedwig Beck.
Auch nach dem Tod ihres Mannes 1981 machte sie weiter, kümmerte sich um Sohn Lothar, um Enkel Marco und zuletzt noch um Urenkel Niklas. Erst mit 94 Jahren gab sie das Autofahren auf; mit dem Traktor war sie
ebenfalls bis zu einer Hüftoperation gerne unterwegs. Die Reben waren mein Hobby
, erinnert sich Hedwig Beck an früher. Auch der Hausgarten war ihr Reich bis sie vor einigen Jahren die Gartenarbeit anderen
überließ.
Ihr Leben sei angefüllt gewesen mit Arbeit, Ausruhen war kaum möglich. Ob Kindererziehung, Haushalt, der große Garten oder die Reben – Hedwig Beck war immer tätig und aktiv. Dazu gehöre viel Organisation
und ein überzeugendes Kommando
, so Hedwig Beck. Auch mit 100 Jahren hat sie ihren Alltag noch durchorganisiert und hält ihren Tagesplan genau ein. Morgens um sieben stehen wir auf
, so Hedwig Beck. Nach
dem Frühstück und der Zeitungslektüre wird der Haushalt gemacht und gekocht, gegen 12 Uhr steht das Mittagessen auf dem Tisch. Nach einem Mittagsschläfchen wird aufgeräumt und Wäsche gewaschen. Am Nachmittag
sitzen Hedwig und Lothar Beck gerne vor dem Haus und freuen sich, wenn jemand zum Schwätzen
vorbei kommt. Am Abend wird gemütlich im Wohnzimmer ferngesehen. Jeden Sonntagvormittag steht, seid ihr der
sonntägliche Gottesdienstbesuch auf dem Kirchberg nicht mehr möglich ist, der Fernsehgottesdienst auf dem Programm.
Im Großen und Ganzen kann die Jubilarin ihren Alltag noch selbstständig meistern. Sohn Lothar Beck steht der Hundertjährigen helfend zur Seite. Enkel Marco und Urenkel Nicklas Beck, die nebenan wohnen, schauen regelmäßig nach dem Rechten. Nachbarn und gute Freunde aus dem Dorf unterstützen die rüstige Seniorin ebenfalls auf vielfältige Weise und für wichtige Handgriffe kommen auch Mitarbeiterinnen der Sozialstation vorbei. Körperlich und geistig fühlt sich die hundertjährige Gottenheimerin noch gesund und fit. Auch das Treppensteigen zum Schlafzimmer im zweiten Stock mache ihr wenig Mühe. Am Dorfleben, am Weltgeschehen und an den politischen Entwicklungen nimmt Hedwig Beck noch gerne teil – vor allem über die Zeitung, das Fernsehen und ihre Familie. Schließlich müsse man wissen, was los ist...
11. April 2015 Rosa Hagios 100
Bei guter Gesundheit und im Kreise ihrer Familie konnte Rosa Maria Hagios aus Gottenheim am Samstag, 11. April 2015, ihren 100. Geburtstag feiern. Zum Gratulieren kamen nicht nur Freunde und
Nachbarn in großer Zahl ins Gemeindehaus St. Stephan, wo gefeiert wurde. Auch zwei Bürgermeister gratulierten der fröhlichen Jubilarin.
Denn neben Bürgermeister Christian Riesterer war auch sein Vorgänger Volker Kieber gekommen, um zu gratulieren. BM Riesterer überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde Gottenheim sowie der
Landrätin Dorothea Störr-Ritter und eine Urkunde des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Als Geschenk hatte der BM, der, wie er sagte, gerade halb so alt sei wie die Jubilarin,
nicht nur Blumen, sondern auch eine Schwarzwälder Kirschtorte dekoriert mit der Zahl 100
dabei.
Musikalisch wurde die Feier, die vom jüngsten Sohn Dieter und seinen Geschwistern Hildegard, Manfred, Elfriede und Hansjörg vorbereitet worden war, vom Männergesangverein
Liederkranz
Gottenheim gestaltet, der unter der Leitung seiner Dirigentin Cécile Couron bewegende Lieder von der Liebe und dem Leben sang.
Als Rosa Maria Pfeil am 11. April 1915 im elsässischen Mülhausen während des 1. Weltkrieges geboren wurde, war das Elsass deutsch. Nach dem Krieg wurde die siebenjährige Rosa zusammen mit ihrem Bruder Marcel, ihrer Mutter und ihrer Großmutter in einen Bus gesetzt und nach Gottenheim gebracht. Hier blieb sie ihr ganzes weiteres Leben lang, heiratete 1936 ihren Mann Wilhelm Hagios, hat 5 Kinder geboren und aufgezogen, ihren Mann begraben, 9 Enkel und 13 Urenkel aufwachsen sehen.
Nach einigen Umzügen im Dorf wohnt Rosa Hagios nun schon seit Jahrzehnten in ihrer Wohnung im alten Schulhaus
in der Kirchstraße, wo sie sich immer noch sehr wohlfühlt.
Sie hat viel gekämpft. Mit wenigen Mitteln hat sie uns Kinder aufgezogen
, erinnert sich Sohn Dieter. Heute können wir ihr etwas von ihrer Liebe und ihrer Herzensgüte zurückgeben.
Nach einem schweren Leben mit vielen Schicksalsschlägen, genießt die Jubilarin nun jeden Tag. Immer am Donnerstag besucht sie schon seit Oktober 2011 mit viel Freude die Betreuungsgruppe der
kirchlichen Sozialstation Nördlicher Breisgau im Gemeindehaus St. Stephan, mit Nachrichten aus dem Fernsehen und mit Lesen hält sie sich auf dem Laufenden, wie Sohn Dieter erzählt.
Mit Freude und wachem Sinn nahm sie auch die vielen Glückwünsche und Geschenke der Gratulanten entgegen. Nach Mittagspause und einem Schläfchen nahm Rosa Hagios auch am Nachmittag und bis in den Abend an der Geburtstagsfeier teil, zu der sogar eine Enkelin mit ihrer Familie aus USA angereist war.
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Text und Bilder: Marianne Ambs