© BE Ortsgeschichte & Kurt Hartenbach
Schlipfli
Früher: Kürzester Fußweg für Ortskundige um den Ortskern in Nord-Süd-Richtung zu queren.
Der Dialekt-Begriff Schlipfli
bezeichnet die insgesamt 120 m lange Fußgängerpassage von der Hauptstraße bis zur Einmündung der Mühlenstraße in die Rathausstraße und steht für die schmalste Engstelle, die nur einen
Meter breit war. Diese konnte man mit Gerätschaften oder Schubkarren gerade noch so durchschlupfen
.
Im 20. Jahrhundert konnten geschickte Gottenheimer auch mit Fahrrad oder sogar Moped (natürlich ohne abzusteigen) durchfahren, was aber durch Verkehrsschilder (siehe Foto) eigentlich verboten war...
Und da die Gottenheimer schon immer gerne Spitznamen vergaben, war die Fußgängerpassage den Einheimischen auch unter dem Namen Bursengang
geläufig, nach der Einkaufspassage
zwischen Eisenbahn- und Bertoldstraße in Freiburg, die ähnlich eng und verwinkelt war.
Männliche Gottenheimer nutzen das Schlipfli am Sonntag auch gern um vom Unterdorf oder Hanfreetze auf dem kürzesten Weg in die Kirche und von dort schnell zurück zur Hauptstraße zum
Stammtisch in den Löwen
zu kommen.
Heute: Seit 2018 leider nicht mehr öffentlich zugänglich, da die Strecke teilweise über Privateigentum geht (kein öffentliches Wegerecht). Der Durchgang wurde zuletzt auch seltener benutzt, da es asphaltierte und besser beleuchtete Straßen gibt.
P.S. Auch der
Freiburger Bursengang
wurde 2018 geschlossen und in Ladenlokale, die nur von der Eisenbahn- oder Bertoldstraße direkt zugänglich sind, umgestaltet.
Gottenheim liegt also im Trend der Zeit.
Nach 100 Metern kommen wir linker Hand in den Rathaushof, dort steht die Bürgerscheune
...
Wollen Sie wissen wie es nun weiter geht?