24. Februar 1945 in Gottenheim
Damit dieses tragische Ereignis nicht in Vergessenheit gerät, wird hier darüber berichtet:
Gottenheim im zweiten Weltkrieg durch Luftangriff schwer getroffen

Am 24. Februar 1945 gegen 16:00 Uhr fand ein Luftangriff durch eine Fliegerstaffel der englischen Streitkräfte auf Gottenheim statt. Dieser Angriff war besonders schlimm, weil er fast ausschließlich die Zivilbevölkerung traf.
Zwei Kleinkinder, Anita Hermann und Peter Leber, drei Kinder, Siegfried Schätzle, Walter Faller und Anton Hunn, drei Frauen, Irma Meier, Rosa Hunn und Otilie Maurer, zwei Männer, Rudolf Geiger, ein kriegsgefangener Serbe und zwei Soldaten kamen bei diesem Angriff ums Leben.
Laut den der Gemeinde vorliegenden Aufzeichnungen traf der Luftangriff im Februar 1945 die Bevölkerung völlig unerwartet.

Insgesamt 36 Bomben wurden aus sechs englischen Flugzeugen über Gottenheim abgeworfen. Die im Gewann Nägelsee - im heutigen Gewerbegebiet - vorgelagerte Luftabwehr konnte den Angriff nicht verhindern.
Der Grund für den Angriff auf Gottenheim war die im Kirchturm stationierte Funkstation der Wehrmacht, die bei diesem Angriff zerstört werden sollte, um den Funkverkehr der deutschen Streitkräfte im grenznahen Raum zu unterbrechen. Das Funkgerät befand sich im Gebäude der Familie Steib und der Stab deutscher Soldaten war im Pfarrhaus einquartiert.
Das Ausmaß der Zerstörung war groß
So fehlte der Kirchturm und das Pfarrhaus war schwer beschädigt.

Siehe Luftaufnahme nach der Bombardierung:
In der Kirchstraße waren die Gebäude der Familien Josefine Hunn / Franz Hagios, Karl Meier, Otilie Maurer, Hermann Hunn, Franz Hess, Max Dersch, Katharina Hunn, Rudolf Geiger und Franz Streicher zerstört. Am Kirchberg war es das Haus der Familie Franz Steib.
In der Rathausstraße waren die Gebäude der Familien Josef Wiloth, Leo Band, Karl Meier, Julius Maier, Wilhelm Hunn, Karl Schätzle und Xaver Faller betroffen.
Einige Bilder davor und danach
- Im Winter 1940/41 war es in Gottenheim noch ruhig und die Kinder fuhren in der Kirchstraße vor der Kirche Schlitten.
Foto 1: v.l.n.r. Kurt König der Elfriede, Friedlinde und Erich Reisacher auf dem Schlitten zieht. - Foto 2 + 3: das Eisenbahngeschütz mit dem die Wehrmacht auf die anrückenden Allierten im Elsaß geschossen hat.
- Foto 4: 1947 die Schüler des Dorfs im Kirchhof vor dem zerbombten Kirchturm.
- Foto 5: 1950 Ansicht auf Gottenheim vom Schulacker aus. Pfarrhaus ist wieder hergestellt, Kirchtum fehlt noch.
Tipp: Zur Vergrößerung Miniaturbild anklicken...
Alle Bilder: Erich Reisacher